Weizen: Unverträglichkeit durch bislang unverdächtige Stoffe bedingt?
12.01.2015
Treten nach dem Verzehr von Weizenprodukten Verdauungsbeschwerden wie Magendrücken, Bauchschmerzen, Blähungen, Übelkeit oder Durchfall auf, wird dies von den Betroffenen – aber auch von behandelnden Ärzten – oftmals in Zusammenhang mit einer Gluten-Intoleranz (Zöliakie) gebracht. Hier haben allerdings „neue Erkenntnisse nun ergeben, dass andere Substanzen im Weizen – Polyfructane, die als FODMAPs zusammengefasst werden – Beschwerden auslösen können, die bisher dem Gluten zugeschrieben wurden“, berichtet das Patientenmagazin „HausArzt“ unter Berufung auf die Privatdozentin Dr. Walburga Dieterich von der Universitätsklinik Erlangen.
Forscher haben bislang unverdächtige Substanzen im Weizen als mögliche Ursache für die Unverträglichkeit von Weizenprodukten ausgemacht, so das vom Deutsche Hausärzteverband in Kooperation mit dem Wort & Bild Verlag herausgegebene Patientenmagazin. Hier würden aktuelle Untersuchungen darauf hindeuten, dass die FODMAPs „einen direkten Einfluss auf das Immunsystem nehmen”, zitiert die Zeitschrift Dr. Walburga Dieterich. Als mögliche Folgebeschwerden seien Magenkrämpfe, Blähungen, Verdauungsbeschwerden oder auch Stimmungsschwankungen zu nennen. Allerdings gebe es bislang keine geeignete Untersuchung, um zu ermitteln, ob jemand auf FODMAPs empfindlich reagiert.
Radikale Diät nicht ratsam
Den Angaben des Patientenmagazins zufolge sind die bislang unverdächtigen Stoffe nicht nur in Weizen, sondern auch in verschiedenem Gemüse und Obst vorhanden. Allerdings sei eine radikale Diät, die alle bekannten FODMAPs-Lebensmittel meidet, wenig empfehlenswert. Stattdessen werde eine drei- bis vierwöchige deutliche Reduzierung weizenhaltiger Produkte angeraten. Haben sich die Symptome gebessert, könne langsam der Weizenanteil wieder erhöht werden. Dabei sollten die Betroffenen laut Dr. Walburga Dieterich am besten ihrem Bauchgefühl vertrauen. „Achten Sie einfach darauf, was Ihnen bekommt und worauf Sie lieber verzichten”, so das Fazit der Expertin in der Pressemitteilung des Patientenmagazins „HausArzt“. (fp)
Bild: FotoHiero / pixelio.de
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