Wie wirkt Stress in der Schwangerschaft auf das Kind?
Stress in der Schwangerschaft kann weitreichende Folgen auf die Entwicklung des Nachwuchses haben. In einer Studie an der Universitätsmedizin Greifswald sollen diese Auswirkungen genauer untersucht werden und gleichzeitig möchten die Forschenden überprüfen, ob durch Interventionen zum Stressabbau bei den werdenden Müttern negative Effekte beim Nachwuchs vermieden werden können.
Aktuell werden noch schwangere Teilnehmerinnen für die Studie an der Universitätsmedizin Greifswald gesucht, um die langfristigen Auswirkungen des Stress auf den Nachwuchs zu untersuchen. Auch soll überprüft werden, inwiefern sich durch Entspannungsmethoden zum Stressabbau die negativen Auswirkungen abmildern lassen.
Stress in der Schwangerschaft ein häufiges Problem
„Ängste oder emotionale Schieflagen innerhalb der Schwangerschaft sind ein häufiges Phänomen“, berichtet Professor Dr. Hans J. Grabe, Direktor der psychiatrischen Klinik an der Universitätsmedizin Greifswald. Hier stelle sich die Frage, ob gesündere Babys auf die Welt kommen, wenn den werdenden Müttern geholfen wird? Auch gelte es die möglichen Auswirkungen des Stress der Mütter auf das Kind genauer zu analysieren – vor und nach der Geburt.
Untersuchung der Schwangeren und des Nachwuchses
Zu diesem Zweck sollen in der geplanten Studie schwangere Frauen (ab der 25. Schwangerschaftswoche) und ihr Nachwuchs (bis zum ersten Geburtstag des Kindes) regelmäßig untersucht werden. Auch werde den Teilnehmerinnen praktische Unterstützung angeboten, um die psychischen Belastungen beziehungsweise den Stress zu mindern und die Bindung zu ihrem Kind zu stärken.„Wir möchten Frauen und ihren Kindern helfen“, so Professor Grabe.
Noch Teilnehmerinnen gesucht
Aktuell werden für die Studie noch Teilnehmerinnen gesucht, die sich im Rahmen der Schwangerschaft psychisch belastet oder gestresst fühlen. Aber auch gesunde und zufriedene Schwangere als Vergleichsgruppe können sich für die Teilnahme anmelden. Interessierte werden gebeten, sich telefonisch (01522/240 63 23) oder per Mail (privileg@uni-greifswald.de) an die Forschenden zu wenden.
Hilfe für gestresste Schwangere
„Mit den Teilnehmerinnen werden fünf ausführliche Untersuchungstermine vereinbart und es wird ihnen Unterstützung, unter anderem durch Beratung oder psychotherapeutische Methoden, angeboten“, erläutern die Forschenden in der Mitteilung der Universitätsmedizin Greifswald.
Untersuchungszeitraum bis 2021
Die Unterstützungsangebote können sowohl in Greifswald als auch zu Hause wahrgenommen werden. „Damit können Mütter und Kinder gesünder leben“, ist Professor Grabe überzeugt. Eventuell anfallende Fahrtkosten werden den Frauen ersetzt, denn „wir wissen, dass das Geld für viele eine große Rolle spielt“, ergänzt die Psychotherapeutin Kerstin Liutkus, Hebamme und Mitarbeiterin des Projekts. Der Untersuchungszeitraum laufe bis Anfang 2021 und die Forschenden hoffen auf aussagekräftige Ergebnissen bezüglich der Auswirkungen von Stress in der Schwangerschaft und möglichen Interventionen. (fp)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Universität Greifswald: Neue Studie: Stress in der Schwangerschaft? (veröffentlicht 14.10.2019), idw-online.de
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.