Früherkennung: Wichtige Vorsorgeuntersuchungen für Männer
Zwar werden manche Vorsorgeuntersuchungen gefürchtet, doch in vielen Fällen, wie etwa bei Darmkrebs, kann eine Früherkennung Leben retten. Vor allem das sogenannte starke Geschlecht ziert sich jedoch oft vor solchen Untersuchungen. Hier sind einige wichtige Gesundheits-Checks für Männer zusammengefasst.
Männer sind Vorsorgemuffel
Es gibt wohl niemanden, der Vorsorgeuntersuchungen wirklich toll findet. Dies hat auch mit der Angst zu tun, dass der Arzt etwas Schlimmes finden könnte. Vor allem Männer sind häufig Vorsorgemuffel. Dies sieht auch Prof. Theodor Klotz von der Stiftung Männergesundheit so. Gegenüber der Nachrichtenagentur dpa sagte er: „Besonders Männer gehen häufig erst zum Arzt, wenn etwas wehtut.“ Allerdings kann es dann bereits zu spät sein. Wenn eine Krankheit ein fortgeschrittenes Stadium erreicht hat, sinkt die Chance auf Heilung.
Individuell abgestimmte Untersuchungen
Prof. Klotz rät Männern zu regelmäßiger – intelligenter – Vorsorge. Gemeint ist damit, dass die Vorsorge individuell mit dem Arzt abgestimmt werden sollte. Wenn etwa ein Patient kritische Werte hat oder es in der Familie beispielsweise schon mal Prostatakrebs gab, sollte diese Vorsorge engmaschiger erfolgen. „Ist das nicht der Fall, kann es auch reichen, alle zwei Jahre zur Früherkennung zu gehen“, so Klotz. Andernfalls besteht die Gefahr, dass Überdiagnosen gestellt werden, also Krebs festgestellt wird, der womöglich lebenslang keine Beschwerden verursacht hätte. Daher meinen Kritiker, dass solche Untersuchungen oft überflüssig sind.
Sinnvolle Vorsorgeuntersuchungen
Klotz hält Vorsorge dennoch für sinnvoll. Eine frühzeitige Diagnose von Krebs kann einen großen Einfluss auf die Lebenserwartung des Mannes haben. Hier gibt es einen Überblick, welche Vorsorgeuntersuchungen überhaupt sinnvoll sind und von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden:
– ab 35 Jahre können Männer alle zwei Jahre zur Früherkennung von Herz-Kreislauf- und Nierenerkrankungen sowie Diabetes
– ebenfalls ab 35 wird alle zwei Jahre ein Hautkrebsscreening für Männer bezahlt
– ab 45 Jahre besteht einmal im Jahr die Möglichkeit zur Krebsfrüherkennung für Männer mit Tastuntersuchung der Prostata sowie der äußeren Genitalien- ab 50 Jahre: Einmal jährlich Darmkrebsfrüherkennung, Untersuchung auf verborgenes Blut im Stuhl- ab 55 Jahre können Männer alle zwei Jahre zur Darmkrebsfrüherkennung mit Stuhluntersuchung oder maximal zwei Darmspiegelungen. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.