Melodische Wecker gegen die morgendliche Müdigkeit und Trägheit
Haben Geräusche oder Musik, welche uns morgens wecken, einen Einfluss darauf, wie frisch und ausgeruht wir uns fühlen? In einer aktuellen Studie stellte sich heraus, dass melodische Wecksignale tatsächlich die morgendliche Trägheit und Müdigkeit reduzieren.
Bei der aktuellen Untersuchung der RMIT University wurde festgestellt, dass melodische Wecksignale die morgendliche Müdigkeit reduzieren können, während harte Alarmtöne sogar mit einem erhöhten Grad an Trägheit verbunden sind. Die Ergebnisse der Studie wurden in der englischsprachigen Fachzeitschrift „PLoS One“ veröffentlicht.
Beeinflusst der Signalton des Weckers unsere morgendliche Müdigkeit?
Die Art der Geräusche, welche wir zum Aufwachen hören, beeinflusst unsere morgendliche Müdigkeit und Trägheit. Dieses überraschende Ergebnis könnte wichtige Auswirkungen für alle Menschen haben, welche bereits kurz nach dem Aufwachen Höchstleistungen erbringen müssen.
Auswirkungen von morgendlicher Müdigkeit
Morgendliche Schläfrigkeit ist ein Problem, das viele Menschen auf der ganzen Welt betrifft. Wenn Sie morgens müde und schläfrig sind, kann dies Ihre Arbeitsleistung bis zu vier Stunden lang beeinträchtigen. Solche morgendliche Müdigkeit wurde zum Beispiel bereits mit schweren Unfällen in Verbindung gebracht, berichten die Forschenden.
Nutzen Sie bei Weckern melodische Signaltöne
Man würde annehmen, dass ein laut piepender Wecker die Wachsamkeit verbessert und die morgendliche Schläfrigkeit reduziert. Die Daten der aktuellen Studie zeigen aber, dass eher melodische Töne das Schlüsselelement sein könnten, um die Müdigkeit und Trägheit am Morgen zu reduzieren.
Der Ton macht den Unterschied
Es ist noch weitere Forschung nötig, um die am besten funktionierende Kombination von Melodie und Rhythmus zu finden. Aber da die meisten Menschen morgens einen Wecker nutzen, kann der von Ihnen dafür gewählte Ton wichtige Auswirkungen haben. Dies gilt insbesondere für Menschen, die bereits kurz nach dem Aufwachen in gefährlichen Situationen arbeiten, wie beispielsweise Feuerwehrmänner oder Piloten.
Wie wurden die Daten erhoben?
Die Untersuchung umfasste 50 Teilnehmende, welche eine speziell entwickelte Online-Umfrage nutzten. So konnten sie bequem von zu Hause aus an der Studie teilnehmen. Jede Person protokollierte, mit welcher Art von Geräusch sie sich wecken ließ. Dann bewerteten die Teilnehmenden ihren Grad an Trägheit und Müdigkeit anhand von standardisierten Kriterien für Schlafträgheit.
Selbst die Leistung von Astronauten leidet unter Müdigkeit
Die Ergebnisse der Forschungsarbeit können dazu beitragen, dass neue Wecksignale entwickelt werden, welche Menschen nutzen könnten, um effizienter in den Tag zu starten. Die Auswirkungen der Studie sollten nicht unterschätzt werden, da sogar NASA-Astronauten darüber berichten, dass Schlafträgheit ihre Leistung auf der Internationalen Raumstation beeinflusst.
Stört das Piepen des Weckers unsere Gehirnaktivität beim Aufwachen?
Harte Signaltöne, wie das typische eindringliche Piepen eines Weckers, scheinen unsere Gehirnaktivität beim Aufwachen zu stören oder zu verwirren, während bestimmte harmonische Melodien uns beim Übergang in den Wachzustand effektiver unterstützen können.
Es gibt Anwendungspotenzial in vielen Bereichen
Wenn wir unser Verständnis des Zusammenhangs zwischen Geräuschen und Wachzustand weiter verbessern, könnte es ein Anwendungspotenzial in vielen Bereichen geben, insbesondere mit den jüngsten Fortschritten in der Schlaftechnologie und der künstlichen Intelligenz, erläutern die Forschenden. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Stuart J. McFarlane, Jair E. Garcia, Darrin S. Verhagen, Adrian G. Dyer :Alarm tones, music and their elements: Analysis of reported waking sounds to counteract sleep inertia in PLoS One (Veröffentlicht: 28.01.2020), PLoS One
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.