Regeln zum Vorbeugen eines Nierenleidens
12.03.2015
Unsere Nieren sind für die Entgiftung und Entwässerung zuständig. Darüber hinaus produzieren die Organe wichtige Hormone für die Bildung von roten Blutkörperchen, die Blutdruckregulation sowie den Stoffwechsel der Knochen und regulieren den Salzgehalt des Körpers. Ein Nierenleiden, das die Funktionsfähigkeit des Organs beeinträchtigt, stellt somit immer eine ernstzunehmende gesundheitliche Gefahr dar. Meist verlaufen Nierenerkrankungen schleichend, da sie lange Zeit kaum Symptome verursachen. Anlässlich des heutigen Weltnierentags (12. März) informiert die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie (DgfN) unter dem Motto „Geben Sie Acht auf Ihre Nieren" über wirksame Maßnahmen, um einem Nierenleiden vorzubeugen.
Gesundheit der Nieren durch gesunden Lebensstil erhalten
„Wichtig ist uns, auch über den Aktionstag hinaus ein Bewusstsein für die Prävention von Nierenerkrankungen in der Bevölkerung zu schaffen“, erläutert Prof. Jürgen Floege, Präsident der DGfN. „Die Niere ist zwar bislang das einzige Organ, das dauerhaft – über Jahre und mitunter auch über Jahrzehnte – maschinell ersetzt werden kann, aber soweit sollte es nach Möglichkeit gar nicht erst kommen. Lebensstiländerungen können helfen, die Nierengesundheit zu erhalten.“
Eine chronische Nierenerkrankung wird häufig erst spät diagnostiziert, weil sie zunächst meist ohne deutliche Symptome verläuft. Im Regelfall sind Menschen in ihrer zweiten Lebenshälfte betroffen. Bei Vorerkrankungen wie Diabetes Typ 2 oder Bluthochdruck können aber auch jüngere Menschen erkranken. Zudem gilt Rauchen als ein Risikofaktor, da es ebenfalls die Gefäße schädigt. Nach DgfN-Schätzungen leidet etwa jeder zehnte Bundesbürger an einer Einschränkung seiner Nierentätigkeit – häufig ohne von der Erkrankung zu wissen. Liegt die Nierenfunktion nur noch bei weniger zehn Prozent, handelt es sich um ein sogenanntes terminales Nierenversagen. Die Patienten benötigen dann regelmäßig Dialyse oder eine Organtransplantation. Dreimal pro Woche müssen sie für vier bis fünf Stunden die Blutwäsche über sich ergehen lassen.
Bluthochdruck und Diabetes mellitus Typ 2 begünstigen Nierenleiden
Bei den meisten Patienten treten die ersten Symptome wie Bluthochdruck, durch vermehrte Eiweißausscheidung schäumender oder blutiger Urin und Blutarmut erst sehr spät auf, wenn das Organ bereits deutlich in seiner Funktion beeinträchtigt ist. Auch Wasser in den Beinen (Ödeme), Übelkeit und Erbrechen sowie Müdigkeit können auf ein Nierenleiden hinweisen. Die häufigste Erkrankung der Nieren ist das chronische Nierenversagen, bei dem die Nierenfunktion dauerhaft und irreversibel versagt. Ursache der Gefäßschädigung ist meist Bluthochdruck oder einer schlecht eingestellten Typ 2 Diabetes. Zudem gibt es genetische und entzündliche Nierenerkrankungen, die das Organ dauerhaft schädigen und zum vollständigen Versagen führen können.
Tipps zum Vorbeugen eines Nierenleidens
Um die Nieren dauerhaft gesund zu erhalten sollte auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden. Anlässlich des Weltnierentags hat die DgfN dazu aufgerufen, den Tag mit einem Glas Wasser zu beginnen, um auf die Nierengesundheit aufmerksam zu machen. „Das ist ein schönes Symbol und sicherlich auch für jeden machbar, zumal wir jeden Tag ausreichend Wasser trinken sollten“, so Floege. Nikotinverzicht ist ebenso wichtig, um Gefäßschädigungen vorzubeugen. Menschen mit Diabetes sollten ihren Blutzuckerspiegel regelmäßig kontrollieren lassen. Sinnvoll ist auch die Vorsorgeuntersuchung „Check-up 35", bei der unter anderem ein Urintest sowie eine Blutuntersuchung Auskunft über eine mögliche Nierenerkrankung geben können.
In einem Faltblatt haben die DGfN, der Verband Deutsche Nierenzentren (DN) e. V., das KfH Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation e.V. und die PHV Patienten-Heimversorgung Gemeinnützige Stiftung gemeinsam mit der Deutschen Nierenstiftung weitere Tipps zur Gesunderhaltung der Nieren zusammengestellt. (ag)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.