Rauchen unter Jugendlichen „out“
27.06.2013
Immer weniger Jugendliche greifen zur Zigarette – zu diesem erfreulichen Ergebnis ist nun eine repräsentative Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) gekommen. Demnach rauchen im Vergleich zum Jahr 2001 gegenwärtig nur noch halb so viele junge Menschen im Alter zwischen 12 und 17 Jahren, knapp drei Viertel der Jugendlichen haben laut der BzgA noch nie an einer Zigarette gezogen.
Raucherquote unter Jugendlichen „auf einem historischen Tiefstand“
Rauchen wird unter Jugendlichen offenbar mehr und mehr „out“ – denn laut der aktuellen Studie zum „Tabakkonsum Jugendlicher und junger Erwachsener in Deutschland 2012“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung habe sich der Anteil jugendlicher Raucher im Laufe der letzten zehn Jahren mehr als halbiert: Während im Jahr 2001 noch 27,5 Prozent der Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren geraucht hätten, würden gegenwärtig nur noch zwölf Prozent regelmäßig zur Zigarette greifen – damit sei „die Raucherquote unter Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren [.] in den Jahren 2011 und 2012 auf einen historischen Tiefstand gesunken“, so die BzgA.
Auch junge Erwachsene rauchen immer seltener
Gleichzeitig hätten nach Angaben der BzgA 71,7 Prozent (2001: 40,5 Prozent) dieser Altersgruppe noch keine eigene Erfahrung mit dem Rauchen gemacht – demnach sei „der Anteil derer, die noch nie in ihrem Leben geraucht haben weiter gestiegen und liegt 2012 höher als in jeder anderen Befragung in den letzten drei Jahrzehnten“, so die Mitteilung der BzgA. Doch der Trend zum Nichtrauchen betreffe nicht nur die Jugendlichen – auch unter jungen Erwachsenen zwischen 18 und 25 wird insgesamt immer seltener zum Glimmstengel gegriffen: So hatten nach Angaben der BzgA im Jahr 2001 noch 44,5 Prozent geraucht, während heute in dieser Altersgruppe noch 35,2 Prozent der Personen Raucher sind.
Bildungsunterschiede schlagen sich deutlich im Rauchverhalten nieder
Eine weitere positive Entwicklung sei nach Angaben der BzgA das gestiegene Alter bei der ersten Zigarette – denn „das durchschnittliche Alter, zu dem die befragten Raucherinnen und Raucher mit dem Rauchen beginnen, lag im Jahr 2012 bei 14,4 Jahren und hat sich damit erhöht (2001: 13,6 Jahre)“, so eine aktuelle Pressemitteilung der BzgA. Dabei gäbe es zwar zwischen den Geschlechtern kaum Unterschiede – soziale beziehungsweise Bildungsunterschiede würden sich jedoch deutlich im Rauchverhalten niederschlagen: Denn „während 6,9 Prozent der Gymnasiasten rauchen, sind es bei den Hauptschülern 16,7 Prozent und bei den Realschülern 10,9 Prozent“. Diese Differenzen würden sich laut der BzgA auch in der höheren Altersgruppe nicht ändern, denn das Rauchen sei insgesamt „bei Arbeitslosen, Erwerbstätigen, Auszubildenden und Berufsschülern […] weiter verbreitet als bei Schülern der gymnasialen Oberstufe und Studierenden.“
Rückgang der jungen Raucher „ein Erfolg der Präventionsmaßnahme der letzten Jahre“
Die aktuellen Zahlen würden laut Professor Dr. Elisabeth Pott – Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung – zeigen, dass „Nichtrauchen [.] über die letzten Jahre für Jugendliche zu einer gesellschaftlichen Norm geworden“ sei. Dabei könne nach Angaben der BzgA der deutliche Rückgang des Rauchens bei Jugendlichen als „ein Erfolg der Präventionsmaßnahme der letzten Jahre“ gewertet werden könne, zudem würde die sinkende Zahl an Rauchern unter jungen Erwachsenen darauf hindeuten, „dass Effekte, die im Jugendalter erreicht werden, sich ins Erwachsenenalter fortsetzen können.“
Tabakprävention auch zukünftig weiter in Schulen implementieren
Doch an eine Kürzung der Präventionsmaßnahmen ist deshalb noch lange nicht zu denken – stattdessen würden nach Professor Dr. Elisabeth Pott „die Zahlen bestätigen, dass Tabakprävention auch zukünftig weiter in Schulen implementiert werden muss, um alle sozialen Schichten zu erreichen.“ In diesem Zusammenhang hat die BzgA am gestrigen „Weltdrogentag“ anlässlich des zehnjährigen Jubiläums der „rauchfrei“-Jugendkampagne auf www.rauch-frei.info einen Online-Fotowettbewerb mit vielen für Jugendliche gestartet, bei dem unter dem Motto: „Cooler als Rauchen finde ich…“ Jugendliche aufgerufen werden, „sich aktiv mit den Vorteilen des Nichtrauchens auseinanderzusetzen und kreativ zu werden“. (nr)
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