Astronauten werden bei Marsmission weniger stark mit Strahlung belastet als erwartet
11.12.2013
Die Strahlung, der Astronauten bei einer Marsmission ausgesetzt wären, ist geringer als zuvor erwartet. Das berechneten Wissenschaftler der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) in Kooperation mit Forschern der NASA, des Southwest Research Institute in Boulder, Colorado, und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt. Das Krebsrisiko aufgrund der Strahlenbelastung sei demnach um etwa fünf Prozent erhöht. Daten des Strahlenmonitor RAD (Radiation Assessment Detector) an Bord des Marsrovers „Curiosity“ bildeten die Grundlage für die Berechnung.
Strahlung bei Marsmission erhöht Krebsrisiko um etwa fünf Prozent
Die Forscher gingen von der Strahlenbelastung bei einem 500-tägigen Mars-Aufenthalt aus. Bei der aktuelle Sonnenaktivität wären die Astronauten einer Strahlendosis von 0.32 Sievert ausgesetzt. Bei der Hin- und Rückreise würde weitere 0.66 Sievert in einem Shuttle mit der selben Abschirmung, über die auch „Curiosity“ verfügte, hinzukommen. „Damit liegt die Gesamtbelastung etwas über der Grenze von ungefähr 0,8 Sievert, der Astronautinnen und Astronauten in ihrer gesamten Laufbahn ausgesetzt sein dürfen“, teilt die CAU mit. Das dadurch um etwa fünf Prozent erhöhte Krebsrisiko sei aber klein im Vergleich zu dem eines Rauchers. „Rauchen erhöht zum Beispiel das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken, um etwa 1500 Prozent", berichtet die Universität.
„Die gewonnen Daten sind ein wichtiger Schritt für die Realisierung einer bemannten Marsmission und können helfen, Astronautinnen und Astronauten auf zukünftigen Missionen beispielsweise durch eine bessere Abschirmung des Raumschiffs oder durch eine sichere Behausung auf dem Mars zu schützen“, erläutert Professor Robert Wimmer-Schweingruber von der CAU. Die Daten können aber auch für ein Abschätzung herangezogen, um herauszufinden, wie lange und wie tief im Boden Organismen auf dem Mars überleben könnten. „Darüber hinaus auch, wie lange Signaturen von vergangenem Leben in den Oberflächenschichten noch nachgewiesen werden können“, heißt es in der Mitteilung. (ag)
Bild: Ingo Merbeth / pixelio.de
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