Eltern sollten vom eigenen Herzschmerz erzählen, wenn Kinder Liebeskummer haben
06.03.2015
Wenn Kinder oder Jugendliche an Liebeskummer leiden, wissen Eltern häufig nicht, wie sie damit umgehen sollen. Sie fühlen sich hilflos und überfordert. Mit Sprüchen wie „Du wirst dich wieder neu verlieben" oder „Davon stirbt keiner" hilft man seinem Kind bei Herzschmerz jedoch nicht. Vielmehr sollten sich Eltern zurückhalten, aber dem Kind signalisieren, dass sie für den Nachwuchs da sind.
Liebeskummer von Kindern ernst nehmen
„Eltern dürfen den Liebeskummer nicht bagatellisieren", erläutert Maria Große Perdekamp, Leiterin der Online-Beratung der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung, gegenüber der Nachrichtenagentur „dpa“. Besser sei es, wenn sich Mutter und Vater an ihre Jugend zurückerinnerten und ihrem Nachwuchs vom eigenen Liebeskummer erzählen. Es sei aber nicht sinnvoll, sich dem Teenager aufzudrängen. Zurückhaltung ist dabei der bessere Weg. Dabei sollte dem Jugendlichen signalisieren werden, dass man da ist, wenn man gebraucht wird.
"Zieht sich der Teenager stark zurück, können Eltern ihn ermutigen, etwas mit Freunden zu unternehmen. Meist spielt der Freundeskreis eine wesentliche Rolle im Leben junger Menschen, so dass sie dort bei Liebeskummer gut aufgefangen werden." Lehnten die Jugendlichen sämtliche Hilfe ab, sei das auch in Ordnung, so Große Perdekamp. „Auf keinen Fall versuchen, eine harte Nuss zu knacken“, rät die Expertin. Es sei besser abzuwarten, bis das Kind von alleine wieder zugänglicher werde.
Eltern sollten dagegen hellhörig werden, wenn sich ihre Kinder über Wochen auch von Freunden abkapseln. Kommen dann noch Selbstmordgedanken hinzu, ist professionelle psychologische Hilfe notwendig. (ag)
>Bild: Paul-Georg Meister / pixelio.de
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