Countdown läuft: Wann Lappen, Zahnbürsten und Co. in die Tonne müssen
Dass man sich vor anderen Menschen, die gerade erkältet sind, besser fernhält, um keine Krankheitserreger abzubekommen, ist den meisten Menschen klar. Doch auch im eigenen Zuhause lauern Gefahren durch Keime. Trotz regelmäßigem Putzen wird oft übersehen, dass Lappen, Zahnbürsten und Co. in bestimmten Abständen ausgetauscht werden müssen.
Im eigenen Heim lauern Krankheitserreger
In der Zahnbürste lauern nahezu unsichtbare Essensreste, in der Gesichtscreme Bakterien und im Spülschwamm verschiedene Krankheitserreger: All das ist nicht nur ekelig sondern potentiell gesundheitsgefährdend. So lassen sich beispielsweise etwa die Hälfte der bis zu 350.000 Magen-Darm-Infektionen im Jahr in Deutschland auf verunreinigte Lebensmittel zurückführen. Gesundheitsexperten raten daher unter anderem dazu, zum Schneiden von rohem Fleisch oder Geflügel andere Bretter und Messer als etwa zur Zubereitung des Salats oder von gegarten Lebensmitteln zu nutzen. Allgemein sollte man mehr auf Küchenhygiene achten, um gesundheitlichen Gefahren vorzubeugen. Zudem ist es wichtig, zu wissen, wie oft man Küchenutensilien oder andrer Produkte im Haushalt eigentlich austauschen oder zumindest waschen sollte. In einer Mitteilung der Nachrichtenagentur dpa wird dazu ein Überblick gegeben.
Besonders auf Küchenhygiene achten
Spülschwämme und Putzlappen, die zu lange benutzt werden, verwandeln sich in einen wahren Brutort für Krankheitserreger. Der TÜV Süd rät daher, Spülschwämme und Co. alle ein bis zwei Tage bei 60 Grad zu waschen. Nach jedem Wochenputz sollten die dafür benutzten Lappen gewaschen werden. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat in der Vergangenheit zudem darauf hingewiesen, Tücher, Schwämme und Bürsten umso häufiger zu reinigen oder auszutauschen, je öfter in der Küche rohe Lebensmittel verarbeitet werden. Und Schneidebrettchen und Messer sollten möglichst heiß abgespült werden.
Zahnbürste nach Erkältung sofort wegschmeißen
Auch in Zahnbürsten können Krankheitserreger lauern. Die Landeszahnärztekammer Brandburg empfiehlt, sie alle drei Monate durch eine Neue zu ersetzen. Personen, die gerade eine Erkältung hinter sich haben, sollten die Bürste sofort wegschmeißen, da sie sonst Gefahr laufen sich direkt wieder zu infizieren. Für Handtücher gilt, sie mindestens ein- bis zweimal pro Woche auszutauschen und zu waschen. Wie Silke Schwartau von der Verbraucherzentrale Hamburg erklärte, kommen Handtücher in die 60-Grad-Wäsche und zwar am besten mit bleichmittelhaltigem Vollwaschmittel.
Reinigung der Betten besonders wichtig für Allergiker
Hygiene im Schlafzimmer ist besonders wichtig für Menschen, die an einer Allergie leiden. Ganz allgemein sollten nicht nur Bettbezüge regelmäßig gewaschen werden, sondern ab und an auch Decke und Kopfkissen. „Gerade bei Allergikern empfiehlt sich eine Bettenreinigung halbjährlich oder mindestens einmal im Jahr“, erklärte Siegfried Lange vom Deutsche Textilreinigungsverband. Allerdings rät der Fachverband Matratzen-Industrie von einer regelmäßigen Grundreinigung der Matratze ab, da dabei zu viel Wasser in das Material gelangt, der Kern dadurch Schaden nehmen kann und die Gewährleistung erlischt.
Putzmittel sind meist jahrelang haltbar
Putzmittel müssen in der Regel nicht so schnell in die Tonne: Obwohl manche zwar ein Haltbarkeitsdatum tragen, verlieren die Mittel ihre Wirkung Experten zufolge auch nach Jahren nicht, wenn sie richtig gelagert wurden. Wenn ein flüssiges Putzmittel jahrelang herum steht, sollte man vor dem erneuten Benutzen am besten checken, ob sich der Inhalt verändert hat. „Sichtbare Produktveränderungen treten auf, wenn das Putzmittel zum Beispiel keine homogene Mischung mehr ist, also wenn sich das Öl vom Wasser trennt oder wenn es unangenehm riecht“, erläuterte Bernd Glassl vom Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel.
„Steht zum Beispiel das Vollwaschmittel in einer Wasserlache, funktionieren die waschaktiven Substanzen noch, aber die Bleiche nicht mehr.“ Bei Kosmetika zeigt ein Symbol auf dem Etikett, wann sie in den Müll müssen. Dort steht in einem Bild eines geöffneten Tiegels eine Zahl, die die Haltbarkeitsdauer nach dem Öffnen angibt, beispielsweise „4M“ für vier Monate. „Nur vergessen viele, wann sie die Creme aufgemacht haben“, so Schwartau. „Deshalb sollte man gleich das Datum draufschreiben.“ Da sich bei empfindlichen Cremes in Tiegeln Keime sammeln können, wenn man mit den Fingern rein greift, empfiehlt Schwartau, einen Spachtel zu benutzen.(ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.