Werden Proteine aus Insekten in Zukunft ganz normal sein?
Unsere Ernährung ist häufig der Grund für Gewichtsprobleme oder verschiedene Erkrankungen. Mit der weiter zunehmenden Menge von Menschen auf der Welt wird es immer schwieriger ausreichend Lebensmittel zur Verfügung zu stellen. Forschende untersuchten jetzt, die Verwendung von Maden, Heuschrecken und anderen alternativen Proteinen.
Bei einer aktuellen Untersuchung der University of Queensland wurde festgestellt werden, dass die konventionelle Viehwirtschaft die weltweite Nachfrage nach Fleisch bald nicht mehr befriedigen kann. Darum sind dringend Alternativen erforderlich, um traditionelle Proteinquellen zu ersetzen oder zu ergänzen. Sind Maden hier die Lösung?
Würden Sie Insekten essen?
„Eine überbevölkerte Welt wird zu Problemen bei der Versorgung mit Proteinen führen, es sei denn, die Menschen sind bereit, ihren Verstand und ihren Magen für eine viel breitere Vorstellung von Nahrungsmitteln zu öffnen“, erklärt Studienautor Professor Hoffman von der University of Queensland in einer Pressemitteilung. Da stellt sich die Frage, würden Sie Wurst aus Maden oder Insektenlarven und sogar ganzen Insekten essen? Studien haben bereits gezeigt, dass westliche Konsumenten, die bereit waren, Insekten in vorbereiteten Lebensmitteln zu essen, keine auf Insekten basierende Mahlzeit zu sich nehmen wollten, sofern die Insekten vorher nicht verarbeitet wurden, erläutert Hoffman. Das größte Potenzial für eine nachhaltige Proteinproduktion liege aber in Insekten und neuen Pflanzenquellen.
Protein aus Insekten und Kängurus?
Damit Menschen in der westlichen Welt Insektenprotein zu sich nehmen, muss dieses als Bestandteil in vorhandene Lebensmittelprodukte eingebaut werden. Neben Insekten ist den Forschenden zufolge auch Fleisch von Kängurus eine potentielle Quelle für Protein, da Kängurus in Landschaften leben, die für Weiden und Viehzucht nicht geeignet sind.
Maden wurden als Proteinquelle für die Hühnerzucht verwendet
Die aktuelle Forschungsarbeit beinhaltete die Verwendung von Larven (Maden) der schwarzen Soldatenfliege (Hermetia illucens) als Proteinquelle für die Hühnerzucht. „Geflügel ist weltweit eine riesige Industrie und diese Industrie steht unter dem Druck, alternative Proteine zu finden, die nachhaltiger, ethischer und umweltfreundlicher sind als die derzeit verwendeten Getreidekulturen“, erläutert der Studienautor. Eine Ernährung von Hühnern, die bis zu 15 Prozent Mehl aus Larven enthält, beeinflusst die Leistung der Hühnerproduktion, die Effizienz der Nährstoffe, das Aroma der Brustfleisches, den allgemeinen Geschmack, die Saftigkeit und die Zartheit des Fleisches oder die Zusammensetzung langkettiger Fettsäuren nicht. Eigentlich sind die Ergebnisse völlig logisch. Hühner essen in freier Wildbahn schließlich auch Insekten und Larven.
Insekten sind für Millionen von Menschen normaler Bestandteil der Ernährung
„Obwohl Insekten in westlichen Kulturen als Nahrung größtenteils fremd sind, sind sie für viele Millionen Menschen auf der ganzen Welt ein vertrauter Bestandteil der Ernährung“, berichten die Forschenden. Insektenlarven könnten aus Abfällen und Abwasser gezüchtet werden. „Es muss ein besseres Verständnis für den Unterschied zwischen Tierfutter und menschlicher Nahrung geben und eine globale Neubewertung dessen, was gesunde, ernährungsphysiologische und sichere Lebensmittel für alle sind“, fordern die Autoren der Studie. (as)
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