Oma und Opa: Impfempfehlungen für werdende Großeltern
Wenn sich ein Kind ankündigt, sollten nicht nur Mutter und Vater, sondern auch die angehenden Großeltern ihren Impfstatus überprüfen. Der intensive Kontakt mit den anfangs noch ungeimpften Enkeln könnte sonst gefährlich werden, warnen Experten.
Immer mehr Keuchhusten-Infekte
Die Zahl der Keuchhusten-Infekte in Deutschland ist im vergangenen Jahr auf einen neuen Höchststand gestiegen. Die Kinderkrankheit, die auch bei Erwachsenen vorkommt, ist vor allem für Säuglinge gefährlich. Die Übertragung der hochansteckenden Infektionskrankheit erfolgt durch Tröpfcheninfektion. „Jugendliche und Erwachsene spielen als Überträger auf Säuglinge eine wichtige Rolle“, schreibt das Robert Koch-Institut (RKI) auf seiner Webseite. Auch sie sollten gegebenenfalls geimpft sein, um eine Ansteckung zu vermeiden.
Großeltern sollten ihren Impfstatus überprüfen
Auch für angehende Omas und Opas gilt: Wenn sich ein Enkelkind ankündigt, unbedingt den eigenen Impfstatus überprüfen. Denn der intensive Kontakt mit den zunächst noch ungeimpften Enkeln sollte für beide Seiten so sicher wie möglich sein.
Wiebke Hellenbrand vom Fachgebiet Impfprävention des RKI erklärte in einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa: „Da Keuchhusten bei Säuglingen lebensbedrohlich sein kann, sollten werdende Großeltern unbedingt dagegen geimpft sein.“
Laut der Expertin kann man die Kleinsten nicht sofort selbst schützen. Sie sind darauf angewiesen, dass die sie umgebenden Menschen geimpft sind.
Alle zehn Jahre zur Dreifachimpfung
„Gegen Keuchhusten wird zusammen mit Tetanus und Diphtherie als Dreierimpfstoff geimpft“, erläuterte Hellenbrand.
Weil Erwachsene jeglichen Alters ohnehin alle zehn Jahre gegen Tetanus und Diphtherie geimpft werden sollten, sei diese Dreifachimpfung sinnvoll. Und zwar auch dann, wenn vor weniger als zehn Jahren bereits gegen eine der Erkrankungen einzeln geimpft wurde.
Für Großeltern, die schon über 60 Jahre alt sind, empfiehlt Hellenbrand zudem eine jährliche Grippeschutzimpfung sowie eine Impfung gegen Pneumokokken.
„Pneumokokken stellen in Europa die Hauptursache von bakteriellen Lungenentzündungen dar“, schrieb das RKI in einer Mitteilung zu den überarbeiteten Impfempfehlungen der Ständigen Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO).
Besonders gefährdet sind demnach Kinder unter zwei Jahren, Menschen ab 60 Jahren sowie Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit bestimmten Grundkrankheiten, beispielsweise Personen mit einer Immunschwäche oder mit chronischen Krankheiten des Herzens oder der Lunge. (ad)
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