Verunreinigte Lebensmittel verursachen Millionen Todesfälle
02.04.2015
Verunreinigte Lebensmittel und kontaminiertes Trinkwasser fordern laut Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzungsweise zwei Millionen Todesopfer pro Jahr. Die ersten Ergebnisse einer heute vorgestellten Analyse der weltweit durch Lebensmittel übertragenen Erkrankungen zeigen, dass hier dringender Handlungsbedarf besteht. Koordinierte grenzüberschreitende Maßnahmen entlang der gesamten Lebensmittelversorgungskette seien erforderlich, um die Sicherheit der Lebensmittel nachhaltig zu erhöhen, so die Mitteilung der WHO.
Verunreinigungen der Lebensmittel mit schädliche Bakterien, Viren, Parasiten oder chemischen Substanzen können laut Angaben der WHO zu mehr als 200 verschiedenen Erkrankungen führen – von Durchfall bis hin zu Krebs. Zu den unsicheren Lebensmittel seien vor allem ungekochte Lebensmitteln tierischen Ursprungs, durch Fäkalien verunreinigtes Obst und Gemüse sowie Schalentiere mit enthaltenen marinen Biotoxinen zu zählen, so die Pressemitteilung der WHO anlässlich des Weltgesundheitstages. Unter dem Motto „Lebensmittelsicherheit: Vom Bauernhof bis zum Teller“ sollen am 7. April die Herausforderungen und Chancen bei der Lebensmittelsicherheit thematisiert werden. Hier sind die Erkrankungen durch verunreinigte Lebensmittel laut Angaben der WHO ein wesentlicher Aspekt.
Moderne Lebensmittelproduktion mit erhöhten Risiken
„Die Lebensmittelproduktion wurde industrialisiert, Handel und Vertrieb wurden globalisiert“, wobei die „Veränderungen mehrere neue Möglichkeiten für eine Kontamination des Essens mit gefährlichen Bakterien, Viren, Parasiten oder Chemikalien“ bedingen, erläutert die WHO-Direktorin Dr. Margaret Chan. Heute könne „ein lokales Problem mit der Lebensmittelsicherheit schnell zu einem internationalen Notfall werden.“ Die anschließende Untersuchung eines Ausbruchs von Lebensmittelinfektionen sei dabei weitaus komplizierter, wenn das Essen auf dem Teller beziehungsweise die Portion von Lebensmitteln Bestandteile aus mehreren Ländern enthalte.
Auch in Deutschland Infektionen durch verunreinigte Lebensmittel
Infektionen durch verunreinigte Lebensmittel sind auch in Deutschland durchaus keine Seltenheit, wobei die internationalen Handelswege hier die Ermittlung der Infektionsquelle oftmals deutlich erschweren. Ein Beispiel ist die EHEC-Epidemie aus dem Jahr 2011, bei der am Ende verunreinigte Bockshornkleesamen aus Ägypten als wahrscheinlicher Auslöser identifiziert wurden. (fp)
>Bild: Lupo / pixelio.de
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