Weltgesundheitsorganisation (WHO) rät zu Gelbfieberimpfung bei Brasilien-Reisen
Die Weltgesundheitsorganisation hat angesichts des aktuellen Gelbfieberausbruchs in Brasilien eine entsprechende Impfempfehlung für Reisende ausgesprochen, die zahlreiche Regionen des Landes – inklusive Rio de Janeiro und São Paulo – betrifft. Laut Angaben des Centrums für Reisemedizin (CRM) haben die Gesundheitsbehörden in Brasilien seit Anfang des Jahres rund 2.000 Verdachtsfälle auf eine Gelbfieber-Infektion und 282 Todesfälle untersucht. 574 Infektionen wurden bestätigt.
Aktuell läuft in Brasilien der größte Gelbfieber-Ausbruch der letzten 30 Jahre und die Behörden haben eine entsprechende Impfkampagnen gestartet, berichtet das CRM. Derzeit werde angesichts des Risikos auch für alle Reisenden eine Impfung empfohlen. Die WHO hat in ihrer aktuellen Empfehlung daher neben Rio de Janeiro und São Paulo unter anderem auch den Bundesstaat Bahia einbezogen.
Ausbreitung der Infektionen seit Anfang April
Seit Anfang April ist die Gelbfiebervirus-Übertragung in Richtung der Atlantikküste Brasiliens expandiert, berichtet die WHO. Damit seien auch Gebiete betroffen, die von der wissenschaftlichen und technischen Beratungsgruppe anfangs nicht in der Risikokartierung erfasst wurden. So seien Gelbfiebervirus-Infektionen beispielsweise im Bundesstaat Bahia entlang des nördlichen Küstengebiets und in der Nähe des städtischen Gebietes von Campinas im Bundesstaat São Paulo neu aufgetreten.
Etliche Bundesstaat vom Gelbfieberausbruch betroffen
Auch wurden neue Fälle aus dem Stadtgebiet von Rio de Janeiro und Niterói gemeldet. „Diese Berichte stehen im Einklang mit der erhöhten Gelbfieberaktivität, die in den südlichen Gebieten des Bundesstaates Bahia sowie in Espírito Santo und Minas Gerais gemeldet wird“, so die Mitteilung der WHO. Reisenden sei eine Nutzen-Risiko-Abwägung zu empfehlen, wenn sie einen Aufenthalt in betroffenen Regionen planen. Für welche Regionen die Gelbfieber-Impfempfehlung gilt hat die WHO in ihrer aktuellen Meldung ausführlich dargelegt.
Risiko nicht unterschätzen
Das Risiko einer Gelbfieber-Infektion sollten Brasilien-Reisenden nicht unterschätzen, auch wenn die Krankheit zunächst oft harmlos verläuft und lediglich für einige Tage Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Übelkeit und Erbrechen auftreten. Kritisch ist die zweite Krankheitsphase, die bei einigen Betroffenen nach vorübergehendem Abklingen der Beschwerden folgt und unter anderem mit erneutem Fieber, zunehmender Leberschädigung sowie Blutungen aus den Schleimhäuten in Mund, Nase und Magen-Darm-Trakt einhergeht. Die Blutungen im Magen-Darm-Trakt können auch blutigen Stuhlgang und blutiges Erbrechen zur Folge haben. Die zweite Krankheitsphase verläuft nicht selten tödlich. (fp)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.