Wie schütze ich mich vor Sonnenbrand und produziere trotzdem genug Vitamin D?
Im Sommer wird unsere Haut starker Sonneneinstrahlung ausgesetzt, deswegen gilt es sich vor Sonnenbrand zu schützen. Aber unser Körper benötigt die Sonne, um Vitamin D zu bilden. Das Vitamin ist sehr wichtig für gesunde Knochen. Der National Health Service UK (NHS) veröffentlichte eine kleine Anleitung, wie Sie genug Sonnenstrahlen abbekommen, ohne Sonnenschäden zu riskieren.
Die Hauptquelle für die Produktion von Vitamin D in unserem Körper ist das Sonnenlicht. Wir brauchen Vitamin D damit der Körper Calcium und Phosphor aus unser Ernährung absorbieren kann. Diese Mineralien sind wichtig für gesunde Knochen und Zähne. Wenn wir zu wenig des Vitamins zu uns nehmen, kann Vitamin-D-Mangel entstehen. Dadurch werden die Knochen weicher und schwächer, was wiederum zu Deformationen der Knochen führen kann, erläutern Experten des National Health Service in ihrem Ratgeber. Bei Kindern kann der Mangel an Vitamin D beispielsweise zu Rachitis führen. Bei Erwachsenen kann eine sogenannte Osteomalazie entstehen, eine äußerst schmerzhafte Knochenerweichung. Wie nehmen wir also genug Sonnenlicht auf, ohne unsere Haut zu gefährden?
Wie gelangt unser Körper eigentlich an Vitamin D?
Wir produzieren das meiste Vitamin D durch direkte Sonneneinstrahlung auf der Haut. Die beste Zeit, um Vitamin D aus dem Sonnenlicht zu bilden, ist von März bis Oktober – vor allem von 11.00 bis 15.00 Uhr, erklären die Mediziner. Der Körper kann aber auch Vitamin D aus einigen Lebensmitteln bekommen. Dazu gehört fetter Fisch, wie beispielsweise Lachs, Makrele und Sardinen. Außerdem können wir auch über Eier und Fleisch Vitamin D aufnehmen. Generell wird Säuglingsmilch Vitamin D hinzufügt, auch Frühstückszerealien, Sojaprodukte, Milchprodukte und pulverisierte Milch enthalten den Zusatz. Die hinzugefügten Mengen sind jedoch gering und variieren bei den unterschiedlichen Produkten, fügen die Autoren hinzu.
Wie lange sollten Menschen maximal in der Sonne bleiben?
Die meisten Menschen bilden genug Vitamin D, wenn ihre Unterarme, Hände oder die Unterschenkel täglich für eine kurze Zeit der Sonne ausgesetzt werden, besonders zwischen März und Oktober, sagen die Experten. Dabei bedeutet eine kurze Zeit nur einige Minuten. Etwa zehn bis fünfzehn Minuten sind völlig ausreichend für die meisten Menschen mit hellerer Haut. Diese Zeitspanne ist noch gering genug, um Rötungen und Sonnenbrand zu vermeiden. Es ist unwahrscheinlich, dass sich zusätzliche Vorteile bilden, wenn Sie länger in der Sonne bleiben, erklären die Mediziner. Menschen mit dunklerer Haut müssen eine längere Zeitspanne in der Sonne verbringen, um die gleiche Menge an Vitamin D zu produzieren. Wie lange es dauert bis die Haut rot wird oder Sonnenbrand entsteht, variiert dabei von Person zu Person. Sie können kein Vitamin D bilden, wenn sie bei Sonne hinter einem geschlossenen Fenster sitzen, da keine UV-B-Strahlen durch das Glas dringen können, sagen die Experten. Allerdings können Sie trotzdem einen Sonnenbrand bekommen. Je länger Sie in der Sonne bleiben, schlimmstenfalls ohne Sonnenschutz, desto größer ist das Risiko für die Entstehung von Hautkrebs. Wenn sie für lange Zeit in der Sonne sind, schützen Sie besonders Ihren Oberkörper durch geeignete Kleidung. Suchen Sie öfter den Schatten auf und benutzen Sie eine Sonnencreme mit einem Lichtschutzfaktor von mindestens 15, raten die Mediziner.
Babys, Kinder und Sonne
Kinder unter sechs Monaten sollten direkter starker Sonneneinstrahlung nicht ausgesetzt werden. Gerade von März bis Oktober sollten Kinder Kleidung zum Schutz vor der Sonne tragen und Sonnencreme mit mindestens LSF 15 nutzen. Es wird oft empfohlen Kindern im Alter von unter fünf Jahren Vitamin-D-Präparate zu geben, auch wenn diese sich tagsüber im Freien aufgehalten haben, sagen die Experten.
Risikogruppen für die Entstehung von Vitamin-D-Mangel
Manche Gruppen in unserer Bevölkerung haben ein höheres Risiko für einen Vitamin-D-Mangel und diesen Menschen wird angeraten, täglich Vitamin-D-Präparate zu nehmen, erläutern die Mediziner vom NHS. Zu diesen Gruppen gehören beispielsweise alle Babys und Kleinkinder von sechs Monaten bis zu fünf Jahren, ältere Menschen ab 65 Jahren, Menschen, die generell wenig in der Sonne sind, Schwangere und stillende Frauen sollten eine Vitamin-D-Ergänzung zu sich nehmen, um ihren eigenen Bedarf an Vitamin-D abzudecken und um ihre Babys mit genügend Vitamin D zu versorgen.
Vitaminpräparate oder Vitamintropfen mit Vitamin D können in den meisten Apotheken und größeren Supermärkten erworben werden. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie unsicher sind ob bei Ihnen ein Vitamin-D-Mangel vorliegt, raten die Autoren.
Überdosis Vitamin-D?
Menschen, die Vitamin-D-Ergänzungen nehmen, sollten nicht mehr als 25 Mikrogramm Vitamin D pro Tag konsumieren. Eine höhere tägliche Dosis könnte schädlich für unseren Körper sein, warnen die Experten. Manchmal wird die Menge in Nahrungsergänzungsmitteln in internationalen Einheiten ausgedrückt (IU). 40 IU entsprechen dabei einen einem Mikrogramm. Es besteht keine Gefahr zu viel Vitamin D durch Sonneneinstrahlung zu produzieren, erklären die Mediziner weiter. Hier liege die Gefahr eher beim Sonnenbrand. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.