Coronavirus: Was Menschen mit Diabetes beachten sollten
Die Zahl der Menschen, die positiv auf das neue Coronavirus SARS-CoV-2 getestet wurden, steigt und steigt. Laut Fachleuten gibt es bestimmte Personengruppen, die nach bisherigen Erkenntnissen ein höheres Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf haben. Dazu zählen auch Diabetikerinnen und Diabetiker. Sie sollten besonders achtsam sein.
Zwar verlaufen viele der durch das Coronavirus SARS-CoV-2 ausgelöste COVID-19-Erkrankungen mild, doch bei Menschen mit chronischen Erkrankungen wie auch Diabetes mellitus kann es zu schwereren Verläufen kommen, insbesondere wenn Begleit- und Folgeerkrankungen am Herzen, Gefäßen oder Nieren vorliegen. Diese Patientinnen und Patienten sollten daher unbedingt Empfehlungen zur Vorbeugung der Erkrankung beachten.
Risikogruppen für schwere Krankheitsverläufe
Obwohl schwere COVID-19-Verläufe häufig auch bei Personen ohne Vorerkrankung auftreten, haben die folgenden Personengruppen laut dem Robert Koch-Institut (RKI) ein erhöhtes Risiko für schwere Verläufe:
- ältere Personen (mit stetig steigendem Risiko für schweren Verlauf ab etwa 50–60 Jahren)
- Rauchende
- Personen mit bestimmten Vorerkrankungen des Herzens (z.B. koronare Herzerkrankung)
- Personen mit bestimmten Vorerkrankungen der Lunge (z.B. Asthma, chronische Bronchitis)
- Patientinnen und Patienten mit chronischen Lebererkrankungen
- Patientinnen und Patienten mit Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
- Patientinnen und Patienten mit einer Krebserkrankung
- Personen mit geschwächtem Immunsystem (z.B. aufgrund einer Erkrankung, die mit einer Immunschwäche einhergeht oder durch Einnahme von Medikamenten, die die Immunabwehr schwächen, wie z. B. Cortison)
Diese Menschen sollten besonders achtsam hinsichtlich der Empfehlungen zur Vorbeugung der Erkrankung sein.
Hygieneregeln einhalten und Blutzucker gut einstellen
Die Österreichische Diabetes Gesellschaft (ÖDG) möchte in diesem Zusammenhang auf ihrer Webseite folgende Informationen für Menschen mit Diabetes mellitus betonen:
- Beachten Sie ganz besonders die Empfehlungen zur Prävention:
-halten Sie Abstand von anderen Personen
-waschen Sie regelmäßig ihre Hände mit Wasser und Seife
-halten Sie die Hände möglichst vom Gesicht und Ihren Schleimhäuten fern
-halten Sie Nies- und Hustenhygiene ein - Eine gute Blutzuckereinstellung (Erreichen des Therapieziels welches sie mit Ihrer betreuenden Ärztin oder Ihrem betreuenden Arzt vereinbart haben) ist hilfreich in der Vermeidung von Komplikationen.
Alle führenden Hersteller von Insulinen und blutzuckersenkenden Medikamenten haben der ÖDG rückgemeldet, dass aus derzeitiger Sicht die Produkte ausreichend vorrätig sind und die Nachlieferungen wie geplant erfolgen.
Auch in Deutschland müssen Patientinnen und Patienten keine Lieferengpässe bei Diabetesmedikamenten befürchten.
„Diabetesmedikamente wie Insulin werden vorwiegend in Deutschland, USA, Dänemark, Frankreich, Großbritannien – nicht jedoch China – hergestellt“, erklärte Professor Dr. med. Monika Kellerer, Präsidentin der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) Anfang des Monats in einer Mitteilung. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Robert Koch-Institut (RKI): SARS-CoV-2 Steckbrief zur Coronavirus-Krankheit-2019 (COVID-19), (Abruf: 17.03.2020), Robert Koch-Institut (RKI)
- Österreichische Diabetes Gesellschaft (ÖDG): Information zu COVID-19 und Menschen mit Diabetes mellitus, (Abruf: 17.03.2020), Österreichische Diabetes Gesellschaft (ÖDG)
- Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG): Neues Coronavirus SARS-CoV-2: Kein erhöhtes Infektionsrisiko für gesunde Diabetespatienten - DDG rät zu einer guten Blutzuckereinstellung und empfohlenen Hygienemaßnahmen, (Abruf: 17.03.2020), Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG)
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.