Einfluss der Ernährung auf Übergewicht und Herz-Kreislauf-Erkrankungen untersucht
Dass die Ernährung maßgeblichen Einfluss auf unser Körpergewicht hat, ist unbestritten. „Die Wahrscheinlichkeit diese Erkrankungen zu entwickeln, wird direkt durch die Ernährung beeinflusst“, betont Professor Dr. Nils Helge Schebb von der Bergischen Universität Wuppertal. Das individuelle Risiko könne derzeit allerdings nur unzureichend erfasst und bewertet werden.
Welchen Einfluss die Ernährung auf das Risiko von Übergewicht, Diabetes, Bluthochdruck und anderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen hat, wollen die Wissenschaftler der Bergischen Universität Wuppertal in einer groß angelegten Studie genauer untersuchen. Ziel des Forschungsprogramms ist die Bestimmung neuer, verlässlicher und früh erkennbarer biologischer Merkmale (sogenannter Biomarker) für das kardio-metabolische Syndrom. Anhand dieser Biomarker könne „so ein Risiko identifiziert werden, bevor eine offenkundige Erkrankung mit irreversiblen Organschädigungen auftritt“, betont Professor Schebb.
Spezielle Botenstoffe im Fokus der Forschung
Die Wissenschaftler der Bergischen Universität Wuppertal werden in dem geplanten Forschungsprojekt gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen von fünf weiteren europäischen Universitäten der Frage nachgehen, auf welche Weise das Risiko für Übergewicht und Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch die Ernährung beeinflusst wird. Dabei interessieren sich die Forscher vor allem für die Konzentration von Oxylipinen im Blut. Die Oxylipine sind oxidative Metabolite von ungesättigten Fettsäuren, die als Botenstoffe eine Vielzahl von physiologischen Prozessen im Körper regulieren, erläutern die Wissenschaftler.
Oxylipine als Biomarker?
Bei Erkrankungen wie beispielsweise Bluthochdruck zeigt sich dies auch auf der Ebene der Botenstoffe und es werden vermehrt Blutdruck erhöhende Oxylipine gefunden, berichtet die Bergische Universität Wuppertal. Außerdem konnten frühere Studien bereits nachweisen, „dass sich das Oxylipinmuster direkt durch die Ernährung, beispielsweise durch die in Fisch enthaltenen Omega-3-Fettsäuren beeinflussen lässt“, erläutert Professor Schebb. Da also das Oxylipinmuster erstens den kardio-metabolischen Zustand widerspiegele und zweitens von der Ernährung abhänge, seien die Oxylipine ideale Biomarker für das metabolische Syndrom und dessen Beeinflussung durch die Ernährung.
Zusammenhang mit dem kardio-metabolische Risiko
In dem Forschungsprojekt soll zunächst eine optimierte Methode zur Bestimmung von Oxylipinen in biologischen Proben entwickelt werden. Im Folgenden werde diese für die Analyse von Blutproben zweier unabhängiger Kohortenstudien angewendet, berichten die Forscher. So sollen Oxylipinmuster identifiziert werden, „welche absehbar für die Entwicklung des metabolischen Syndroms sind und/oder als Biomarker für die Charakterisierung des Krankheitsstadiums verwendet werden können.“ Mittels der Proben aus zwei Ernährungsinterventionsstudien werde letztlich der Einfluss der Ernährung auf das kardio-metabolische Risiko und die Konzentrationen der neu etablierten Biomarker bewertet. Das auf drei Jahre angelegte Forschungsprojekt wird von der Europäischen Union mit 700.000 Euro gefördert, wobei 300.000 Euro davon nach Wuppertal gehen. (fp)
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