Die Auswirkungen der Darmflora auf die Gesundheit sind nicht zu unterschätzen und auch bei Asthma scheinen Darmbakterien eine signifikante Rolle zu spielen. So sind bestimmte Bakterien bei Personen mit Asthma deutlich häufiger vertreten und mit erhöhten Entzündungsmarkern im Nasensekret verbunden.
In einer aktuellen Studie hat ein brasilianisches Forschungsteam die Zusammensetzung des Darmmikrobioms und Entzündungsmarker im Nasensekret bei asthmatischen und nicht-asthmatischen Personen untersucht. Die Ergebnisse sind in dem „Journal of Allergy an Clinical Immunology“ veröffentlicht.
Asthma eine komplexe Krankheit
Asthma ist eine komplexe Krankheit und auf Wechselwirkungen zwischen genetischem Hintergrund und Umwelteinflüssen zurückzuführen, erläutern die Forschenden. Dabei werde vermutet, dass auch die Darmflora mit der Entwicklung von Asthma zusammenhängt.
So hat eine kürzlich veröffentlichte Übersichtsarbeit bereits einen Zusammenhang zwischen der Darmflora und Asthma festgestellt, wobei allerdings vor allem im Darm lebende Pilze im Vordergrund standen. Inwiefern auch die Darmbakterien eine Rolle spielen, war die Fragestellung in der Studie des brasilianischen Forschungsteams.
Um den möglichen Zusammenhang zwischen dem Darmmikrobiom und Asthma zu klären, haben die Forschenden bei 29 Kindern und Jugendlichen mit Asthma und 28 Kindern ohne Asthma die Zusammensetzung des Darmmikrobioms anhand von Stuhlproben analysiert. Zudem untersuchten sie das Zytokinprofil in dem Nasensekret der Teilnehmenden.
Um den möglichen Zusammenhang zwischen dem Darmmikrobiom und Asthma zu klären, hat das Forschungsteam bei 29 Kindern und Jugendlichen mit Asthma und 28 Kindern ohne Asthma die Zusammensetzung des Darmmikrobioms anhand von Stuhlproben analysiert. Zudem untersuchten sie das Zytokinprofil in dem Nasensekret der Teilnehmenden.
Deutliche Unterschiede der Darmflora
Laut den Forschenden waren bei den Darmbakterien signifikante Unterschiede zwischen asthmatischen und nicht-asthmatischen Teilnehmenden festzustellen.
Bei Teilnehmenden mit Asthma waren insbesondere Bakterien der Gattung Bacteroides häufiger vertreten, während Prevotella bei Personen ohne Asthma häufiger vorkamen, berichtet das Team.
Die relative Häufigkeit von Bacteroides habe bei den asthmatischen Teilnehmenden zudem mit der Konzentration des Zytokins Interleukin-4 in dem Nasensekret korreliert.
Veränderte Fettsäurebiosynthese
Die Bewertung der funktionellen Kapazität der Darmflora ergab Hinweise auf eine unterschiedliche Fettsäurebiosynthese bei Asthmatikern im Vergleich zu Nicht-Asthmatikern, erläutern die Forschenden weiter.
Da die von den Darmbakterien produzierten kurzkettigen Fettsäuren wie Acetat, Propionat und Butyrat bekanntermaßen erheblichen Einfluss auf unsere Gesundheit haben, könnte diese veränderte Fettsäurebiosynthese möglicherweise den Zusammenhang zwischen der Darmflora und Asthma erklären. Das gilt es nun in zukünftigen Studien zu klären. (fp)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Bianca Sampaio Dotto Fiuza, Candace Machado de Andrade, Pedro Milet Meirelles, Mauricio L. Barreto, Neil Pearce, Camila Alexandrina Figueiredo: Gut microbiome signature and nasal lavage inflammatory markers in young asthmatics; in: The Journal of Allergy an Clinical Immunology (veröffentlicht 09.03.2024), jaci-global.org
- Amjad N. Kanj, Joseph H. Skalski: Gut Mycobiome and Asthma; in: Journal of Fungi (veröffentlicht 01.03.2024), mdpi.com
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.