Husten kann Symptom einer Lungenentzündung sein
13.02.2014
Husten muss nicht immer Anzeichen einer Krankheit sein, sondern ist im Grunde ein ganz normaler und wichtiger Schutzmechanismus des Körpers, durch welchen die Atemwege von „unliebsamen Stoffen“ wie Schleim oder Staub befreit werden. Husten kann jedoch auch ein Symptom von Erkrankungen wie zum Beispiel einer Erkältung, Bronchitis oder Keuchhusten sein. In schwereren Fällen kann auch eine Lungenentzündung (Pneumonie) vorliegen, die gerade für Kinder, ältere Menschen sowie für Personen mit einer geschwächten Immunabwehr unter Umständen sehr gefährlich werden kann. Daher sollte bereits bei den ersten Anzeichen umgehend ein Arzt aufgesucht werden.
Pneumonie wird meist durch Bakterien verursacht
Bei einer Lungenentzündung (Pneumonie) ist das Lungengewebe akut oder chronisch entzündet, was in den meisten Fällen durch eine Infektion mit Bakterien (insbesondere Pneumokokken), seltener auch durch Viren, Pilze, Schadstoffe, allergische Erkrankungen oder Strahlenbelastung verursacht wird. Das Tückische an einer Lungenentzündung ist, dass sie sich häufig nicht durch typische Krankheitszeichen äußert. So zeigen sich in vielen Fällen zwar „klassische Symptome“ wie Fieber, trockener Husten und Schmerzen im Brustbereich, in anderen Fällen treten aber treten neben dem Husten lediglich unspezifische Symptome wie Abgeschlagenheit oder Appetitlosigkeit auf. Dadurch wird die Infektionskrankheit oft erst spät erkannt, was allerdings eine echte Gefahr bedeutet, denn eine verschleppte Lungenentzündung kann zu Atemversagen, Nierenversagen, Herzproblemen oder einer schweren Sepsis (Blutvergiftung) führen.
Bei ersten Anzeichen sofort zum Arzt!
Dementsprechend sollte bei den ersten Anzeichen einer Lungenentzündung sofort ein Arzt aufgesucht werden, was insbesondere für Kinder und ältere Personen sowie für Menschen mit Grunderkrankungen der Lunge (zum Beispiel Mukoviszidose) oder einer allgemeinen Abwehrschwäche (z.B. einer HIV-Infektion, Krebs, Diabetes) gilt. Denn bei diesen „Risiko-Gruppen“ hat die Infektionskrankheit aufgrund des noch nicht ausgebildeten bzw. geschwächten Immunsystems ein besonders leichtes Spiel – daher wird hier normalerweise zur Vorbeugung unter anderem eine Impfung gegen Pneumokokken empfohlen. Hinzu kommen eine Reihe weiterer Faktoren bzw. Ereignisse, die das Risiko für eine Pneumonie erhöhen, wie zum Beispiel eine flache, eingeschränkte Atmung infolge einer längeren Bettlägerigkeit, Tabakrauchen, eine Lungenembolie oder die Aspiration bzw. das Eindringen von Nahrungsbrei und Magensäure in die Luftröhre.
Spezielle Atemübungen sowie Ruhe und viel Flüssigkeit zur Unterstützung des Heilungsprozesses
„Doch wie erkenne ich, ob mein Husten eventuell Anzeichen für eine Lungenentzündung sein könnte?“ – Diese Frage lässt sich aufgrund der teilweise unspezifischen Symptome nicht immer eindeutig beantworten. Daher sollte in jedem Fall bei länger anhaltendem Husten sowie bei Brustschmerzen bzw. Schmerzen beim Atmen immer umgehend ein Arzt aufgesucht werden, um die Ursache für die Beschwerden abzuklären. Dieser kann durch eine Röntgenuntersuchung mögliche Entzündungszeichen in Form von "Verschattungen" erkennen, weitere Erkenntnisse bringen Laboruntersuchungen sowie ein Blutbild, welches den Hinweis liefert, ob sich im Körper eine Entzündung befindet. Zudem kann durch dieses die Art der Erreger bestimmt werden, denn bei einer Lungenentzündung durch Bakterien ist beispielsweise normalerweise die Anzahl der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) auffällig erhöht. Liegt tatsächlich eine bakterielle Lungenentzündung vor, so wird diese im Regelfall mit Antibiotika behandelt, wodurch die Erkrankung meist nach zwei bis drei Wochen ausgeheilt ist. Neben dem empfiehlt es sich, im Rahmen der „Eigentherapie“ auf möglichst viel Ruhe zu achten, viel zu trinken (Wasser, Tee) und spezielle Atemübungen durchzuführen, die das Ein- und Ausatmen erleichtern können.
Immunsystem zur Vorbeugung einer Pneumonie stärken
Darüber hinaus kann auch vorbeugend einiges getan werden, um das Risiko für eine Pneumonie zu senken. Dazu gehört vor allem ein intaktes Immunsystem, was durch regelmäßige körperliche Aktivität, viel frische Luft, ausreichend Schlaf sowie eine gesunde, ausgewogene Ernährung unterstützt wird. Zudem sollte generell auf einen übermäßigen Alkoholkonsum und Rauchen verzichtet werden, denn gerade dieses erhöht das Risiko, an bakteriellen Infektionen zu erkranken – zu denen nicht nur die Pneumonie, sondern unter anderem auch die so genannte „Legionärskrankheit“ und Tuberkulose zählen. „Rauchen fördert bakterielle Infektionen auf mehreren Wegen. Zunächst scheint Zigarettenrauch das Wachstum bestimmter Bakterien zu beeinflussen, was die mikrobiologische Zusammensetzung in verschiedenen Geweben verändert. Da natürlich vorkommende Bakterien in ihrem Wachstum gehindert werden, können sich potentiell schädliche Arten besser vermehren“, so das Deutsche Krebsforschungszentrum (dkfz) in Heidelberg. Demnach würden bakterielle Infektionen bei Rauchern oft schwerwiegender als bei Nichtrauchern verlaufen und sogar häufiger zum Tode führen, „da die Leistungsfähigkeit des Immunsystems vermindert wird, indem die Inhaltsstoffe des Tabakrauchs die Zellen des angeborenen sowie des erworbenen Immunsystems schädigen.“ (nr)
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