So beeinflusst fettreiche Ernährung das Allergie-Risiko
Ein Zusammenhang zwischen dem Fast-Food-Konsum und dem Allergie-Risiko wird in der Fachwelt bereits seit langem diskutiert. In einer aktuellen Studie wurden nun molekulare Mechanismen identifiziert, die bei einer fettreichen Ernährung zu einem erhöhten Allergie-Risiko beitragen können.
Unter Leitung von Forschenden der China Agricultural University wurden in der Studie die Auswirkungen einer fettreichen Ernährung auf das Allergie-Risiko und die dabei zugrunde liegenden Mechanismen untersucht. Die Studienergebnisse sind in der Fachzeitschrift „Food Science and Human Wellness“ veröffentlicht.
Ungesunde Ernährung ein Allergie-Risikofaktor
Ungesunde Ernährung steht bereits seit einiger Zeit im Verdacht als Risikofaktor für Allergien. Dabei wird vor allem ein Einfluss auf Nahrungsmittelallergien diskutiert, aber auch bei anderen allergischen Beschwerden wie beispielsweise Asthma wird ein Zusammenhang vermutet.
Die zugrunde liegenden molekularen Mechanismen müssen jedoch noch aufgedeckt werden, betont das Forschungsteam. Eine wichtige Rolle könne hier die Acetylierung von Proteinen spielen, welche eine der wichtigsten sogenannten „posttranslationalen Modifikationen“ bilde und zahlreiche Stoffwechselprozesse im Körper beeinflusse.
Wie war die Studie aufgebaut?
Für die aktuelle Studie wurden vier Wochen alte männliche Mäuse nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen aufgeteilt und 24 Wochen lang entweder mit einer normalen Ernährung oder einer besonders fettreichen Ernährung gefüttert.
Bei den anschließenden Laboruntersuchungen von Blut- und Gewebeproben zeigte sich, dass die Mäuse mit besonders fettreicher Ernährung häufiger fettleibig und hyperlipidämisch waren als die Tiere der anderen Gruppe. Zudem waren Unterschiede bei 32 exprimierten Proteinen zwischen den beiden Gruppe feststellbar.
Unterschiede bei den acetylierten Proteinen
So waren acht acetylierte Proteine bei fettreicher Ernährung hochreguliert und 13 Proteine waren nur in dieser Gruppe acetyliert. Elf andere Proteine waren hingegen nur bei den Mäusen acetyliert, die eine Ernährung mit normalem Fettgehalt erhielten.
Die betroffenen Proteine seien hauptsächlich an der Regulierung des Energiestoffwechsels und der Mitochondrienfunktion beteiligt, ergänzen die Forschenden. „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass fettreiche Ernährung allergische Erkrankungen möglicherweise durch Acetylierung mitochondrialer Proteine und Energieenzyme fördert“, so das Forschungsteam.
Einblick in die molekularen Mechanismen
Die festgestellten Unterschiede in der Acetylierung bieten den Fachleuten zufolge Einblick in die zugrunde liegenden molekularen Mechanismen, die fettreiche Ernährung mit Allergien verbindet. Auch liefere die Studie potenzielle Behandlungsziele für die Senkung des Allergie-Risikos. (fp)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Yanan Sun, Ning Liu, Huihui Wang, Taiqi Qu, Fazheng Ren, Yixuan Li: Comparative acetylome analysis reveals the potential mechanism of high fat diet function in allergic disease; in: Food Science and Human Wellness (veröffentlicht 15.10.2022) , sciencedirect.com
Wichtiger Hinweis:
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