Schlechter Ruf von Kortison stammt aus den 50er Jahren
Kortison wird von Ärzte bei vielen unterschiedlichen Erkrankungen wie etwa bei Rheuma, Hautkrankheiten, Asthma, Darmerkrankungen, Allergien und multiple Sklerose, verschrieben. Kein anderes Mittel hat ein solch breites Anwendungsspektrum. Viele Patienten haben jedoch Vorbehalte gegen Kortison-haltige Präparate. Kortison mache die Haut dünner, liest und hört man immer wieder. Die Nachrichtenagentur „dpa“ sprach mit Prof. Torsten Zuberbier, Leiter der Europäischen Stiftung für Allergieforschung (ECARF), über den Nutzen und die Risiken.
Hoher Nutzen von Kortison-Creme
Kortison-Creme hat keinen guten Ruf. Aber warum ist das so? Gefährdet das Mittel tatsächlich die Gesundheit? „Das ist wie mit einem Küchenmesser”, erklärt Zuberbier. Bei der richtigen Anwendung überwiege der Nutzen bei weitem. Zudem weist Zuberbier daraufhin, dass die freiverkäuflichen Kortison-Cremes sehr niedrig dosiert seien.
Dennoch dürfe Kortison-Creme nicht mit Kosmetik verwechselt werden. Denn auf Dauer werde die Haut dünner und erweiterte Blutäderchen würden sichtbar, so Zuberbier. Abhängig von den Beschwerden müsse unbedingt darauf geachtet werden, das richtige Produkt zu verwenden. So sei bei nässenden Hautproblemen eine Creme die richtige Wahl, bei trockener Haut eher eine Salbe.
Seinen schlechten Ruf verdankt Kortison der Überdosierung in den 50er Jahren. Damals sei das Mittel auch innerlich in viel zu hohen Dosen eingesetzt worden und habe starke Nebenwirkungen hervorgerufen, wie etwa Diabetes, Bluthochdruck, Thrombose, Gewichtszunahme sowie grüner und grauer Star.
Was ist Kortison?
Was im Volksmund als „Kortison“ bezeichnet wird, beinhaltet eine Gruppe entzündungshemmender Medikamente, die sogenannten Glucocorticoide, die die Produktion entzündungsfördernder Botenstoffe in den Immunzellen unterdrücken. Da Kortison zudem das Immunsystem schwächt, verhindert es überschießende Immunreaktionen, wie etwa bei Allergien. (ag)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.