Vorfreudestudie: Drei von vier Befragten sind glücklich
Trotz der Krisen in der Welt, der vielfach thematisierten Unzufriedenheit mit der heimischen Politik und einer wachsenden Kluft zwischen Arm und Reich sind die meisten Menschen hierzulande derzeit relativ glücklich. Zu diesem Ergebnis kommt die erste deutsche „Vorfreudestudie“, die von der Universität Passau und der FP Finanzpartner AG erstellt wurde.
„Bei der Untersuchung des allgemeinen Gemütszustandes der Befragten stellte sich heraus, dass 77 Prozent der Teilnehmerinnen und -teilnehmer sich als glücklich bezeichnen“, so die Mitteilung der Universität Passau. In der aktuellen Studie wurde auch deutlich, worauf die Menschen sich am meisten freuen und was sie zuversichtlich stimmt. Allgemein sind die Deutschen derzeit sehr positiv gestimmt, so das Fazit der Studienautoren.
Menschen in Bayern besonders glücklich
In der repräsentativen Online-Befragung ermittelten die Wissenschaftler anhand von 1.000 Probanden wie es um deren Zuversicht, Hoffnungen und Wünsche bestellt ist. Drei Viertel der Befragten schätzen sich demnach als glücklich ein, wobei ältere Menschen im Schnitt glücklicher waren als als jüngere. Zudem zeigten sich verheiratet zusammenlebende Personen deutlich glücklicher als Ledige und Getrenntlebende. Regional betrachtet besonders glücklich waren die Menschen den Umfrageergebnissen zufolge in Bayern, wo sich mindestens vier von fünf Befragten als glücklich bezeichneten.
Familie und Freunde Grund zur Vorfreude
Vorfreude empfinden die Probanden den Umfrageergebnissen zufolge vor allem beim Gedanken an die Zeit mit der Familie und Freunden. „Wurden die teilnehmenden Personen gefragt, worauf sie sich am morgigen Tag am meisten freuten, lässt sich feststellen, dass Zeit mit Familie und Freunden Priorität hat, während die Vorfreude auf Arbeit und Job am geringsten ausfällt“, betont Dr. Stefan Mang vom Centrum für Marktforschung der Universität Passau. Bei der Vorfreude auf den Job scheinen die Menschen vor allem monetär gesteuert. So steigt laut Aussage der Forscher mit zunehmendem Haushaltseinkommen auch die Vorfreude auf Arbeit und Job.
Zuversichtliche Betrachtung des nächsten Jahres
Mit dem Blick auf das nächste Jahr ist bei einem Großteil der Befragten eine positive Bewertung verbunden. Die meisten Probanden blicken zuversichtlich auf die kommenden zwölf Monate. So gaben 82 Prozent an, sich auf das nächste Jahr zu freuen und 16 Prozent freuen sich auf einer zehnstufigen-Skala sogar „sehr stark“, berichtet die Universität Passau. Familie und Freunde, Urlaub und Reisen sowie Ausflüge oder Spaziergänge seien die am häufigsten genannten Gründe für die Vorfreude.
Ängste spielen eine untergeordnete Rolle
Professor Dr. Jan Hendrik Schumann von der Universität Passau betont, dass er es bemerkenswert finde, „wie hoch der Anteil der Befragten ist, die ihre momentane Situation positiv einschätzen und mit viel Vorfreude in die nahe Zukunft blicken.“ Der Optimismus beruhe bei den Befragten vor allem auf dem ganz engen sozialen Umfeld und der positiven Beurteilung der eigenen gesundheitlichen Situation. Indes spielen „Themen wie Extremismus oder Terrorangst für die Beurteilung der persönlichen Lage erst eine nachgelagerte Rolle“; so Prof. Schumann.
Extremismus und Terrorangst
Zu den Faktoren, die den Befragten am häufigsten Sorgen bereiten, zählen die Angst vor Krankheit, steigende Lebenshaltungskosten, die Flüchtlingssituation sowie der politische Extremismus und die Terrorismusgefahr. Generell blicken die Deutschen jedoch zuversichtlich in die Zukunft, so das Fazit der Studienautoren.
Welche Wünschen haben die Deutschen?
Die Wissenschaftler erfassten auch, welche kleineren Wünsche sich die Probanden gerne erfüllen würden. Hierfür wurde gefragt, was die Studienteilnehmer spontan mit 100 Euro anfangen würden, wenn sie dieses geschenkt bekämen. „Die meisten Personen würden mit dem Geld Essen oder Shoppen gehen oder es für Unternehmungen nutzen“, berichtet Prof. Schumann. Männer würden eher zum Gang ins Lokal neigen, während Frauen die 100 Euro eher in Modegeschäften investieren würden, so Schumann weiter. Bei der Frage, für was die Probanden am ehesten sparen würden, seien vor allem Reisen, Autos und das Haus bzw. die Wohnung genannt worden. (fp)
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