Woran erkennt man eigentlich einen Burnout?
Zwar leiden immer mehr Menschen an einem Burnout-Syndrom, doch die Betroffenen schildern oft ganz unterschiedliche Symptome. Eine verbindliche Definition der Erkrankung gibt es nicht. Normalerweise wird das Erschöpfungssyndrom mit Überforderung und Stress im Beruf in Zusammenhang gebracht. Woran aber erkennt man einen Burnout?
Keine verbindliche Definition von Burnout
Es gibt zwar immer mehr Menschen, die an einem Burnout leiden, doch eine verbindliche Definition dieses Erschöpfungssyndroms gibt es bislang nicht. Medizinern zufolge gehören Niedergeschlagenheit, Konzentrationsstörungen, chronische Müdigkeit, eine starke innere Unruhe und Anfälle von Herzklopfen mit jagendem Puls zu ersten Anzeichen eines Burnout.
Patienten mit ganz unterschiedlichen Symptomen
Der Stress, der krank macht, fühlt sich geradezu bleiern an. Den Experten zufolge schildern vom Burnout-Syndrom betroffene Patienten ganz unterschiedliche Symptome in Verbindung mit ihrem chronischen Erschöpfungszustand. Allerdings ist es all den verschiedenen Erscheinungsformen totaler körperlicher und geistiger Überbeanspruchung gemein, dass es den Personen, die an solchen Überlastungs-Symptomen leiden, schwer fällt, den Zusammenhang zwischen Schmerzen in ganz unterschiedlichen Körperregionen, Leistungsunfähigkeit, Stimmungstiefs, Schlaflosigkeit, Depressionund Bluthochdruck mit ihrer Arbeitsbelastung oder ihrer psychischen Verfassung in Verbindung zu bringen, berichten die Fachleute. Sie schreiben weiter: „Faktisch ist das klassische Burnout-Syndrom der Niederschlag von dauerhafter und überbordender Belastung in körperlichen Symptomen. Beim Burnout gibt es höchst individuelle Grenzen. Der eine Mensch fühlt sich durch Stress und Herausforderungen geradezu angespornt, er erlebt Eustress, der andere dagegen empfindet Leistungsdruck als negativ und belastend. In diesem Fall spricht man von Disstress.“
Burnout vor dem totalen Zusammenbruch erkennen
Burnout entsteht aber nicht von heute auf morgen, Körper als auch Seele senden Warnsignale. Wenn man sich solcher Anzeichen bewusst ist, kann dies dabei helfen, den totalen Zusammenbruch und die damit verbundenen langen Ausfallzeiten zu vermeiden. Solche Warnzeichen sind beispielsweise Erschöpfung, Verlust der Kritikfähigkeit und Gereiztheit, das Gefühl innerer Leere und Leistungsunfähigkeit. Zudem schildern manche Betroffene, dass sie stundenlang tatenlos in ihrem Büro sitzen und aus dem Fenster schauen ohne etwas in Angriff nehmen zu können. Auf der anderen Seite gehört auch die Unfähigkeit, mit der Arbeit aufzuhören, zu den Anzeichen für chronische Überlastung. Weitere Anzeichen sind der Drang ständig zu arbeiten, auch am Wochenende oder im Urlaub sowie mangelnde Motivation und Freudlosigkeit mit Blick auf berufliche Aufgaben. Auch ein Rückzug von Kollegen oder eine zynische oder abfällige Art sich zu äußern, können Hinweise auf Burnout sein, wie Anette Wahl-Wachendorf vom Verband der Betriebs- und Werksärzte vor kurzem in einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa erklärte.
Sensibilität des sozialen Umfeldes ist wichtig
Bei der Früherkennung von Burnout kann das soziale Umfeld hilfreich sein. So ist ein weiteres deutliches Warnzeichen, wenn die Partnerschaft oder die Familie unter der hohen Arbeitsbelastung leiden und zum Thema von Auseinandersetzungen werden. Allerdings sind Betroffene meist nicht mehr in Lage, ihre Situation ernsthaft und mit Konsequenzen zu reflektieren. Umso wichtiger ist die Sensibilität des sozialen Umfeldes. Familie, Freunde und Bekannte leisten vor allem dadurch Unterstützung, indem sie den Betroffenen nicht drängen sondern in kleinen Schritten unterstützen. Ein Burnout ist meist auch für das soziale Umfeld nur schwer auszuhalten. Daher sollten Angehörige vor allem auf sich selbst achten und die eigenen Bedürfnisse ernst nehmen. Hilfreich kann unter anderem das Einhalten gemeinsamer Rituale sein, Zeit füreinander zu reservieren und für Ablenkung zu sorgen. Der Deutsche Bundesverband für Burnout-Prophylaxe und Prävention (DBVB) in München nannte als Möglichkeiten der Prävention unter anderem die Identifikation und Verringerung von Stressquellen, gezielte Entspannung (beispielsweise durch Progressive Muskelrelaxation, Autogenes Training, Yoga, Tai Chi, Qi Gong), ausreichend Schlaf, regelmäßige Bewegung, gesunde Ernährung und das Nehmen von Auszeiten. (ad)
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Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.