Wissenschaftler messen die durchschnittliche Dauer des Geschlechtsverkehrs
Sex ist nicht nur die schönste Nebensache der Welt, sondern auch Bestandteil zahlreicher wissenschaftlicher Untersuchungen. In einer Studie haben Forscher die durchschnittliche Dauer von Paaren weltweit gemessen. Ihr Ergebnis ist ziemlich ernüchternd.
Sexualleben im Mittelpunkt wissenschaftlicher Untersuchungen
Sex zum Kinderkriegen wird womöglich in wenigen Jahrzehnten nicht mehr nötig sein, meinen Forscher. Doch der Spaß an der „schönsten Nebensache der Welt“ wird sicher bleiben. Das Sexualleben steht auch immer wieder im Mittelpunkt wissenschaftlicher Untersuchungen. So berichteten Forscher von der Universität von Indiana (USA) im vergangenen Jahr, dass ein aktiveres Sexleben das Immunsystem stärkt. Andere Wissenschaftler stellten in einer Studie – wenig überraschend – fest, dass Realität und Wunschdenken beim Sex weit auseinander liegen. Und wieder andere Forscher beschäftigten sich mit der Frage, wie lange der durchschnittliche Geschlechtsverkehr dauert. Meist ist er schneller vorbei, als manche – prahlenden Männer – meinen.
Geschlechtsverkehr ist im Schnitt schneller vorbei als gedacht
Einer Umfrage des Kondomherstellers „Durex“ zufolge stellen sich die Bundesbürger unter einem idealen Sexualleben vor, fünf Mal die Woche Geschlechtsverkehr zu haben, der jeweils etwa 30 Minuten dauert. Angeblich dauert der Akt in deutschen Schlafzimmern demnach durchschnittlich 23 Minuten und 53 Sekunden. Allerdings ist auch bekannt, dass wohl bei kaum einem anderen Thema so viel geschwindelt wird, wie beim Sexualleben. Ein Forscherteam hat sich der Frage wissenschaftlich genähert. Den Experten zufolge ist der ganze Spaß nach nur 5,4 Minuten vorbei.
Durchschnittszeit bis zur Ejakulation
Wie Dr. Brendan Zietsch von der Universität von Queensland (Australien) in einem Bericht der Webseite „The Conversation“ berichtete, umfasste die beste Studie, die sich mit der Dauer bis zur Ejakulation beschäftigt, die Daten von weltweit 500 Paaren, die über einen Zeitraum von vier Wochen mit der Stoppuhr die Zeit ihres Geschlechtsverkehrs gemessen haben. „Die Durchschnittszeit bis zur Ejakulation zu messen ist keine einfache Sache“, so Zietsch. Zum einen werde gelogen, zum andern haben Paare beim Akt nicht unbedingt die Uhr im Blickfeld.
Jeder Geschlechtsakt mit Stoppuhr gemessen
In der Untersuchung haben die Forscher 500 Paare aus Großbritannien, Spanien, den Niederlanden, den USA und der Türkei vier Wochen lang jeden Geschlechtsakt messen lassen – vom Eindringen in die Scheide bis zum Samenerguss. „Das ist so umständlich, wie es klingt: Die Teilnehmer mussten auf Start drücken, wenn sie mit dem Penis eindrangen, und Stopp, wenn sie ejakulierten“, erklärte Zietsch. Das könne natürlich die Stimmung beim Akt etwas beeinflussen. „Aber – Wissenschaft ist selten perfekt, und das ist das Beste, was wir haben.“
Von 33 Sekunden bis 44 Minuten
Wie das Forscherteam feststellte, sind die Liebespaare im Schnitt gerade einmal 5,4 Minuten am Werk. Dies ist deutlich kürzer als allgemein angenommen. Es zeigte sich, dass Verhütung oder die (nicht) vorhandene Vorhaut keinen Einfluss auf die Dauer hatten. Das Alter jedoch schon: So sind 18- bis 30-Jährige durchschnittlich nach 6,5 Minuten, Männer über 50 Jahren aber schon nach 4,3 Minuten fertig. Auch die Nationalität spielte eine große Rolle. An erster Stelle landeten die Briten mit 7,6 Minuten, dicht gefolgt von den Amerikanern (7,0 Minuten). Auf Platz drei landeten die Spanier mit 5,8 Minuten vor den Niederländern (5,1 Minuten). Das Schlusslicht ist die Türkei mit 3,7 Minuten. Des Weiteren gab es große individuelle Schwankungen. So gab ein Paar an, sich bis zum Höhepunkt im Schnitt 44 Minuten Zeit zu lassen. Ein anderes Pärchen hingegen war schon nach 33 Sekunden fertig. „Man sieht also, dass es keine „normale“ Dauer für Sex gibt“, sagte Dr. Zietsch. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.