Gesundheitliche Gefahren durch Prädiabetes
Wenn Menschen unter Prädiabetes leiden, deutet dies darauf hin, dass sie bereits dabei sind, Typ-2-Diabetes zu entwickeln, wodurch sich das Risiko für verschiedene Krankheiten steigt, darunter auch Herzinfarkte und Schlaganfälle.
Es gibt allerdings verschiedene Möglichkeiten, um sich vor Prädiabtes zu schützen und diesen zu stoppen, bevor aus Prädiabetes letztendlich Typ-2-Diabetes wird.
Wann liegt Prädiabetes vor?
Bei Prädiabetes ist der Blutzuckerspiegel noch zu niedrig, um als Diabetes eingestuft zu werden. Trotzdem ist bei Prädiabetes der Blutzuckerspiegel bereits hoch genug, um darauf hinzudeuten, dass Probleme vorliegen und das Maßnahmen nötig sind, um Betroffene vor Diabetes und den Folgeerkrankungen zu schützen.
Ab wann spricht man von Prädiabetes?
Wenn Menschen unter Prädiabetes leiden, beträgt der Nüchternblutzuckerspiegel zwischen 100 und 126 mg/dl, dagegen liegt ein normaler und gesunder Wert unter 100 mg/dl. Wenn der Nüchternblutzuckerspiegel einen Wert von 126 mg/dl überschreitet, spricht man dagegen von Diabetes, erläutern Fachleute der Majo Clinic (USA) in einer Pressemitteilung.
Welche Symptome weisen auf Prädiabetes hin?
Es gibt eine Vielzahl von Risikofaktoren, welche auf eine Erkrankung hindeuten, die Betroffene aber häufig nicht mit Prädiabetes in Verbindung bringen. So weisen beispielsweise Erschöpfung, verschwommene Sicht, häufiges Urinieren, starker Durst und ein gesteigerter Hunger auf Prädiabetes oder Typ-2-Diabetes hin.
Außerdem wird von Fachleuten generell dazu geraten, ab einem Alter von 35 Jahren jährlich eine Untersuchung ihres Nüchternblutzuckers vornehmen lassen sollten, um Pädiabetes so früh wie möglich zu erkennen.
Diese Faktoren erhöhen das Risiko für Prädiabetes
Viele Faktoren haben Einfluss darauf, ob Menschen Prädiabetes entwickeln oder nicht. So erhöht es beispielsweise das Risiko wenn man unter Übergewicht oder Fettleibigkeit leidet und speziell, wenn eine erhöhte Menge von Bauchfett vorhanden ist. Auch ist das Risiko für Prädiabetes erhöht, wenn Frauen von Schwangerschaftsdiabetes betroffen waren.
Weitere Risikofaktoren sind Fälle von Diabetes in der Familie, wenig Bewegung, ein hoher Blutdruck und ein hoher Cholesterinspiegel.
Wie wirkt sich Übergewicht auf Pädiabetes aus?
In Bezug auf das Gewicht lässt sich sagen, dass nicht alle Menschen mit Fettleibigkeit Diabetes entwickeln und Menschen mit einem gesunden Gewicht trotzdem an Diabetes erkranken können.
„Aber wenn Sie übergewichtig sind und Schwierigkeiten haben, Gewicht zu verlieren, wenn Sie nicht körperlich aktiv sind und wenn Sie andere Gesundheitsprobleme wie Bluthochdruck und hohe Cholesterinwerte haben, sind Sie gefährdet“, erläutert Dr. Anika Anam in einer Pressemitteilung der Yale School of Medicine.
Prädiabetes mit metabolischen Syndrom verbunden
Ein unterschätztes Problem im Bezug auf Prädiabetes ist dessen Verbindung zum metabolischen Syndrom. „Prädiabetes geht Hand in Hand mit dem metabolischen Syndrom, dem Begriff für eine Erkrankung, die Bluthochdruck, Fettleibigkeit und hohe Cholesterinwerte umfasst“, fügt die Medizinerin hinzu.
Bluthochdruck, Fettleibigkeit und erhöhte Cholesterinwerte sind alle dafür bekannt, dass sie das Risiko für schwerwiegende Probleme wie Herzkrankheiten, Schlaganfälle und Krebs erhöhen.
Stiller Herzinfarkt durch Prädiabetes
Bei Prädiabetes ist es möglich, dass bereits langfristige Schäden an Blutgefäßen, Herz und Nieren auftreten. Außerdem scheint Prädiabetes mit der Entstehung von stillen Herzinfarkten verbunden zu sein, welche teilweise von Betroffenen nicht bemerkt werden.
Gewichtsabnahme Schlüsselstrategie gegen Diabetes
Als eine Schlüsselstrategie, durch die Prädiabetes umgekehrt werden kann, wird die Abnahme von Gewicht angesehen, wobei es oft nicht nötig ist, dass erkrankte Menschen große Mengen Gewicht abnehmen.
Hierzu berichten Fachleute der Yale School of Medicine, dass es häufig ausreicht, die Ernährung nur geringfügig zu verändern, um etwas an Gewicht abzunehmen, was zusammen mit mehr Bewegung Diabetes entgegenwirke.
Zuckeraufnahme in Ernährung reduzieren
Die Aussagen machen deutlich, dass man insbesondere bei Prädiabetes durch die Ernährung das Risiko für Typ-2-Diabetes reduzieren kann. Bei der Veränderung der Ernährung reicht es häufig aus, dass man weniger Zucker zu sich nimmt, wobei insbesondere der Verzicht auf gezuckerte Getränke für viele Menschen eine einfache Möglichkeit zur Reduzierung der Zuckeraufnahme darstellt.
Vollkorn und Proteine
Außerdem sollte man mehr Vollkorn zu sich nehmen, was darüber erreicht werden kann, dass beispielsweise normale Nudeln aus Weißmehl durch Vollkornnudeln ersetzt werden. Zusätzlich ist es wichtig, vermehrt gesunde Proteine in seine Ernährung einzubauen.
Hierzu berichtet die Ernährungsberaterin Julia Zumpano von der Cleveland Clinic (USA) in einer Pressemitteilung, dass das Protein die Geschwindigkeit verlangsamt, mit der Kohlenhydrate in den Blutkreislauf gelangen. Dies habe zur Folge, dass der Blutzuckerspiegel stabiler bleibt und weniger Schwankungen ausgesetzt ist.
Zudem wird ein hoher Gemüseanteil in der täglichen Ernährung empfohlen, wobei insbesondere die enthaltenen Ballaststoffe Entgleisungen der Blutzuckerwerte entegenwirken. Dagegen sollte der Konsum von Alkohol insbesondere bei Prädiabetes reduziert werden, weil alkoholische Getränke oft viele Kohlenhydrate enthalten, die die Blutzuckerwerte in die Höhe treiben. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Majo Clinic: I’ve been diagnosed with prediabetes. What does that mean? (veröffentlicht 20.12.2022), Majo Clinic
- Yale School of Medicine: Prediabetes Is on the Rise—Here’s How To Reverse It (veröffentlicht 23.09.2022), Yale School of Medicine
- Cleveland Clinic: What To Eat If You’ve Been Diagnosed With Prediabetes (veröffentlicht 24.08.2022), Cleveland Clinic
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.