Anschläge in Paris: Mit Kindern über den Terror sprechen
Die Bilder und Filmaufnahmen von den Terroranschlägen in Paris sind selbst für Erwachsene kaum zu ertragen. Kindern und Jugendlichen machen die Nachrichten aber meist noch viel mehr Angst. Eltern sollten ihren Kinder nicht zu viel zumuten wenn sie mit ihnen über die Vorkommnisse reden.
Nachrichten über Terror in Paris sind allgegenwärtig
Schon seit längerem zählten Terroranschläge zu den Zukunftsängsten die viele Jugendliche plagen. In Frankreich sind sie nun – erneut – Realität geworden. Weltweit sind die Bilder und Nachrichten von den mörderischen Anschlägen in Paris allgegenwärtig. Auch Kinder und Jugendliche werden damit konfrontiert. Gerade den Kleinen bereitet dies Angst, doch auch viele Teenager sind verunsichert.
Wenn es zu solchen schlimmen Ereignissen kommt, sind sich viele Eltern unsicher, wie sie vorgehen sollen. In der Regel raten Experten, darüber zu reden. So wurde etwa nach dem Germanwings-Unglück im Frühjahr empfohlen, den Flugzeugabsturz mit Kindern zu besprechen. Auch die Ereignisse in Paris sollten mit dem Nachwuchs thematisiert werden. Für die Eltern bedeutet dies eine große Herausforderung. Eine Expertin gibt Tipps, was dabei beachtet werden sollte.
Jüngeren Kindern Vorkommnisse mit gutem Ende erklären
Wie Maria Große Perdekamp in einer Mitteilung der Nachrichtenagentur dpa sagte, sei es ganz wichtig, kleinen Kindern, etwa bis zum dritten Schuljahr, das Ganze stark vereinfacht – und mit gutem Ende zu erklären. Große Perdekamp, Leiterin der Onlineberatung der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung, erläuterte weiter, dass Eltern die Kleinen so gut wie möglich vor Bildern schützen sollten: „Die emotionale Wirkung von Bildern ist einfach enorm und zum Verständnis sind sie meist nicht relevant.“ Für jüngere Kinder seien Hintergründe wie politische Zusammenhänge noch nicht nachvollziehbar. Daher sollten Erwachsene besser etwas sagen wie: „Dort haben böse Menschen andere angegriffen, weil sie mit der Politik in dem Land nicht einverstanden sind. Das ist falsch und ganz schlimm – aber die Polizei sucht die Leute und hat auch schon einige gefasst und die kommen dafür ins Gefängnis.“ Diese gute Ende ist für die Kleinen ganz wichtig, um Ängste zu verringern.
Eltern sollten Sicherheit vermitteln
Obwohl derzeit nicht garantiert ist, wie sich die aktuelle Situation weiterentwickelt, sollten Eltern Sicherheit vermitteln. Sie können beispielsweise erklären: „Hier zu Hause bei uns sind wir sicher.“ Keinesfalls sollten die Erwachsenen Angst zeigen oder Konsequenzen ankündigen wie: „Wir gehen jetzt besser nicht mehr zum Konzert.“ Die Konfrontation mit Bildern wird sich jedoch nie ganz verhindern lassen. Wenn es etwa am Kiosk oder in der U-Bahn dazu kommt, beobachten Mütter und Väter am besten zunächst, ob ihr Kind das überhaupt wahrnimmt und darauf reagiert. Falls dem so ist, sollten sie darauf eingehen, aber Positives in den Vordergrund stellen. Die Eltern könnten dann zum Beispiel sagen: „Das ist ganz schlimm, was da passiert ist, aber es gibt viele Helfer. Ganz schnell waren Ärzte und die Polizei da, und den Menschen wurde geholfen.“
Mit Jugendlichen ruhig detaillierter über die Anschläge sprechen
Manchmal sind auch Teenager durch die Nachrichten enorm aufgewühlt und verunsichert. Mit ihnen ist es meistens möglich, detaillierter über die Vorkommnisse zu sprechen und auf Themen wie Religion oder Werte einzugehen. Doch auch hier gilt: Es ist wichtig, keine Angst zu vermitteln. „Und man sollte auch Jugendliche damit nicht allein lassen“, erklärte Große Perdekamp. Zum Beispiel könnten sich die Eltern am Abend noch mal zu den Jugendlichen ans Bett setzen und in Ruhe mit ihnen über das Thema sprechen. (ad)
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