Kaltes Duschen kann nicht nur den Verlauf von Krankheiten beeinflussen und die Regeneration nach dem Sport verbessern, sondern scheint sich auch positiv auf die Kognition auszuwirken. Ebenso können warme Duschen gewisse Gesundheitsvorteile bieten. Wird zu häufig geduscht, belastet dies jedoch gegebenenfalls die Hautgesundheit.
Welche Vor- und Nachteile das Duschen mit sich bringt und was sonst noch zu beachten ist, erläutert die Dermatologin Dr. Shilpi Khetarpal von der Cleveland Clinic in den USA erklärt.
Vorteile durch kalte Duschen?
Verschiedene frühere Fachbeiträge und Forschungsarbeiten haben bereits die Vorteile von regelmäßigen kalten Duschen beleuchtet.
So wurde zum Beispiel in einer Studie festgestellt, dass kaltes Duschen mit einer leichten Verbesserung der Ergebnisse in schriftlichen Tests verbunden war, was auf mögliche kognitive Vorteile hinweist.
Regelmäßiges kaltes Duschen kann auch die Zahl der krankheitsbedingten Fehltage am Arbeitsplatz reduzieren, berichten Fachleute der Technischen Universität Dresden (TU Dresden) unter Berufung auf eine niederländische Studie.
Zwar habe kaltes Duschen keinen signifikanten Einfluss auf die Krankheitsdauer, aber offenbar werde der Krankheitsverlauf abgeschwächt, weshalb die kalt duschenden Teilnehmenden früher wieder ihrer Arbeit nachgehen konnten.
Darüber hinaus könne kaltes Duschen helfen, sich an Kälte zu gewöhnen und generell weniger kälteempfindlich zu sein. Zudem unterstüze kaltes Duschen auch die Regeneration des Körpers nach sportlichen Aktivitäten, was Entzündungen und Muskelkater entgegenwirke.
Eine in dem Fachmagazin „GeroScience“ veröffentlichte Studie kommt darüber hinaus zu dem Ergebnis, dass die Kaltwassertherapie zu einer Verbesserung des körperlichen und geistigen Wohlbefindens sowie zur Förderung des gesunden Alterns und zur Verlängerung der Lebenserwartung beitragen könnte, ein endgültiger Nachweis für die Wirkung stehe aber noch aus.
Einmal täglich duschen?
Allgemein hilft tägliches Duschen auch, potenzielle Allergene vom Körper zu spülen und kann gleichzeitig Akne, Schuppen und Ekzemen vorbeugen, erläutert Dr. Shilpi Khetarpal. Sie empfiehlt daher, einmal täglich zu duschen.
Wer mehrmals am Tag duscht, sollte dabei höchstens einmal Seife verwenden, um die Haut nicht auszutrocknen, so die Expertin weiter.
„Wenn Sie empfindliche oder zu Ekzemen neigende Haut haben, können Sie die Seife nur im Gesicht, unter den Achseln und in der Leistengegend anzuwenden. Bei normaler Haut kann man die Seife überall verwenden,“ ergänzt die Dermatologin in einer aktuellen Pressemitteilung.
Generell sei außerdem zu beachten, dass möglichst unparfümierte Seife oder Reinigungslotionen verwendet werden, da enthaltene Duftstoffe die Haut zusätzlich austrocknen und reizen können.
Auch beim Baden sei es ratsam, auf Schaumbäder und andere stark parfümierte Produkte zu verzichten, da diese die Haut ebenfalls reizen und austrocknen, insbesondere bei längeren Bädern, fügt Dr. Khetarpal hinzu. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Edsen B. Donato: The Effects of Cold Showers on Students' Test Scores: A Brief Report; in: EBSCO (abgefragt 16.01.2025), EBSCO
- Technische Universität Dresden: Faktencheck: Kalt Duschen für die Gesundheit? (veröffentlicht 28.02.2023), TU Dresden
- Cleveland Clinic: How Often Should you Shower? (veröffentlicht 15.01.2025), Cleveland Clinic
- Setor K. Kunutsor, Andrea Lehoczki & Jari A. Laukkanen: The untapped potential of cold water therapy as part of a lifestyle intervention for promoting healthy aging; in: GeroScience (veröffentlicht 30.07.2024), springer.com
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.