Guter Schlaf ist für die Gesundheit sehr wichtig, doch leiden viele Menschen unter Schlafproblemen. Bewegung und körperliche Aktivität während des Tages spielen eine zentrale Rolle für die Qualität des Schlafes.
In einer neuen Studie haben Fachleute der University of South Australia (UniSA) den Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität und dem Schlaf untersucht. Die Ergebnisse sind in der englischsprachigen Fachzeitschrift „Sleep Health“ veröffentlicht.
Schlafstörungen gefährden die Gesundheit
Ob Frühaufsteher oder Langschläfer – eine schlechte Schlafqualität kann zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen, und „obwohl wir bereits viel über Schlaf wissen, haben viele Menschen immer noch Schwierigkeiten, einen guten Schlaf zu finden“, so die Studienautorin Dr. Lisa Matricciani in einer aktuellen Pressemitteilung.
Bei der Verbesserung der Schlafqualität konzentrieren sich die meisten Menschen auf Maßnahmen unmittelbar vor dem Schlafengehen und beispielsweise wird vor dem Schlafengehen darauf geachtet, nicht zu viel zu essen oder möglichst wenig Zeit vor dem Fernseher oder mit anderen technischen Geräten zu verbringen, erläutern die Forschenden.
Gesamter Tagesverlauf betrachtet
Die neue Studie betrachtete indes die Auswirkungen der körperlichen Aktivitäten im Verlauf von 24 Stunden auf den nächtlichen Schlaf. Hierfür untersuchten die Forschenden den Schlaf von insgesamt 1.168 Kindern im Durchschnittsalter von zwölf Jahren sowie von 1.360 Erwachsenen im Durchschnittsalter von 44 Jahren.
Mit Hilfe einer sogenannten kompositionellen Datenanalyse wurde laut dem Team der Zusammenhang zwischen der Zeitverwendung – aktigraphisch gemessene Schlafdauer, sitzende Tätigkeit, leichte körperliche Aktivität und mittelschwere körperliche Aktivität – und den Dimensionen der Schlafqualität untersucht.
Körperliche Aktivität verbessert Schlaf
„Wir fanden heraus, dass Kinder und Erwachsene sich weniger müde fühlten, weniger Schlafstörungen hatten und besser schliefen, wenn sie ihre moderate bis starke körperliche Aktivität erhöhten“, fasst Dr. Matricciani zusammen.
Laut Dr. Matricciani zeigte sich, dass verschiedene Aspekte des Schlafs wie die Schlafeffizienz (die tatsächliche Schlafzeit bei der im Bett verbrachten Zeit), die Schlafqualität, die Gesamtschlafdauer, die Zeit des zu Bettgehens und die Müdigkeit während des Tages, deutlich von den Aktivitäten während des Tages beeinflusst wurden.
Manchmal sind es die Aktivitäten selbst, die den Schlaf beeinträchtigen, wie zum Beispiel bei Kindern, die bis spät in die Nacht Videospiele spielen. Manchmal ist es aber auch die Art und Weise, wie Menschen ihren Tag verbringen, die einen erheblichen Einfluss auf den Schlaf haben kann, erklärt Dr. Matricciani.
Die Ergebnisse zeigen, dass Kinder und Erwachsene mit einem höheren Maß an moderater bis intensiver körperlicher Aktivität weniger Schlafstörungen hatten, seltener unter Müdigkeit litten und generell eine bessere Schlafqualität aufwiesen, betonen die Forschenden.
Wenn sich Teilnehmende mehr Zeit für den Schlaf nahmen, schliefen sie zudem früher ein, wachten später auf und hatten ein regelmäßigeres, aber auch ein weniger effizientes Schlafmuster, fügen die Fachleute hinzu.
Zusammenfassend lasse sich festhalten, dass es einen klaren Zusammenhang zwischen den täglichen Aktivitäten und dem Schlaf gibt, und das Aktivitätsmuster während des Tages kann dazu beitragen, die Schlafgesundheit von Menschen deutlich zu verbessern, so das Fazit des Forschungsteams. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Lisa Matricciani, Dorothea Dumuid, Ty Stanford, Carol Maher, Paul Bennett, et al.: Time use and dimensions of healthy sleep: A cross-sectional study of Australian children and adults; in: Sleep Health (veröffentlicht 09.01.2024), Sleep Health
- University of South Australia: Healthy sleep needs a healthy day: boost exercise to beat your bedtime blues (veröffentlicht 01.03.2024), UniSA
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.