Vogelgrippe-Verdacht im Landkreis Emsland – Sicherheitsmaßnahmen eingeleitet
21.12.2014
Die Bekämpfung der Vogelgrippe in Niedersachsen setzt sich fort. Zwar wurden erste Lockerungen der Sicherheitsmaßnahmen für Januar 2015 angekündigt, nachdem in sämtlichen weiteren untersuchten Proben bis Donnerstag zunächst keine neuen Fälle aufgedeckt wurden. Doch arbeiten die Behörden weiterhin mit Hochdruck daran, potenzielle Seuchenherde zu identifizieren. „Mehrere Tausend vom Landkreis Cloppenburg entnommene Proben aus dem Restriktionsgebiet sowie aus ermittelten Kontaktbetrieben werden im Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittel untersucht“, so die Mitteilung des niedersächsischen Landwirtschaftsministeriums. Im Landkreis Emsland hat sich nun bei Eigenkontroll-Untersuchungen der Verdacht auf Vogelgrippe ergeben.
Bislang liege für mehr als 1.000 Proben das Ergebnis vor und dies sei in allen Fällen negativ, berichtet der niedersächsische Landwirtschaftsminister Christian Meyer (Grüne). Dies gebe „Hoffnung, das Seuchengeschehen einzugrenzen, ist aber kein Grund zur Entwarnung“, so der Minister am Donnerstag. Der sogenannte Stand Still gelte weiterhin in den Landkreisen Cloppenburg, Ammerland und Leer. „In diesem Gebiet gehaltene Vögel dürfen weder in einen noch aus einem Bestand verbracht werden“, berichtet das niedersächsische Landwirtschaftsministerium. Hier gelte lediglich für Eintagsküken eine Ausnahme. Sie dürfen laut Mitteilung des Ministerium „aus einer Brüterei innerhalb des Stand Still-Gebietes in einen Bestand außerhalb dieser Zone gebracht werden.“ Am Freitag berichtete das Ministerium von weiteren Vogelgrippe-Verdachtsfällen im Landkreis Emsland.
Sicherheitsmaßnahmen im Landkreis Cloppenburg
Der Landkreis Cloppenburg hat seinerseits bis zum 18. Januar 2015 ein sogenanntes Wiederbelegungsverbot für Geflügelställe innerhalb eines bestimmten Gebietes verhängt, um eine Ausdünnung der hohen Populationsdichte zu erreichen und damit eine weitere Seuchenverschleppung zu verhindern, berichtet das Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Der Landkreis berichtet zudem, dass am Freitag „90.000 Hühner in einem kleinen und großen Bestand in einem 1-km-Radius um den Seuchenbestand getötet und unschädlich beseitigt“ wurden. Aktuell gebe es keine weiteren Verdachtsfälle auf Vogelgrippe im Landkreis Cloppenburg.
Neue Verdachtsfälle im Emsland
Indes wurde bei Kontrolluntersuchungen zur Vogelgrippe im Landkreis Emsland bei zwei Enten ein „verdächtiges Ergebnis des Vogelgrippe-Virus H5“ festgestellt, berichtet das niedersächsische Landwirtschaftsministerium. Die Eigenkontroll-Untersuchung in einem Aufzucht- und Mastbetrieb für Enten im Landkreis Emsland habe nach der sogenannten PCR-Methode den Nachweis des aviären Influenza-Virus H5 ergeben, so die offizielle Mitteilung. Die Proben seien zur Untersuchung unverzüglich dem Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) in Oldenburg zugeleitet worden und parallel erfolge eine Untersuchung im nationalen Referenzlabor des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) auf der Insel Riems. „Der Landkreis Emsland hat den betroffenen Betrieb gesperrt und prüft umgehend weitere Maßnahmen“, so die Mitteilung des niedersächsischen Landwirtschaftsministeriums.
120.000 Tiere wurden bereits getötet
Der Geschäftsführer der Niedersächsischen Geflügelwirtschaft, Dieter Oltmann, wird von der „Süddeutschen Zeitung“ (SZ) mit der Aussage zitiert, dass die Branche, „wenn es so bleibt und wir so davonkommen, großes Glück“ gehabt habe. Doch die neuen Verdachtsfälle schüren Zweifel daran, ob das Bundesland mit den größten Geflügelbeständen deutschlandweit die Krise bereits überstanden hat. Ein größeres Geschehen würde der Branche laut Aussage von Oltmann allerdings „großen Schaden zufügen.“ Umfängliche Sicherheitsmaßnahmen sind daher weiterhin erforderlich. Der niedersächsische Landwirtschaftsminister Christian betonte diesbezüglich: „Wir werden alles Zweckdienliche tun, damit sich die Vogelgrippe nicht weiter ausbreitet.“ Er hoffe, dass hierfür nicht noch weitere Tiere getötet werden müssen. „Insgesamt wurden nach derzeitigem Stand rund 120.000 Tiere getötet“, so die Mitteilung des Landwirtschaftsministeriums. (fp)
Bild: Clarissa Schwarz / pixelio.de
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.