Die satt gelbe Wiesen-Schlüsselblume ist die Blume des Jahres 2016. Wie die Loki-Schmidt-Stiftung in Hamburg mitteilt, solle mit der Wahl für den Schutz dieser selten gewordenen Pflanze geworben werden. Denn in den meisten Bundesländern steht das Primelgewächs mit den satt gelben Blättern bereits auf der Roten Liste der gefährdeten Arten.
Aktion „Blume des Jahres“ wurde 1980 von Loki Schmidt ins Leben gerufen
Die Hamburger Loki-Schmidt-Stiftung hat heute die Wiesen-Schlüsselblume (Primula veris) zur Blume des Jahres 2016 gekürt. Damit wird zugleich der Namensgeberin und Frau von Altkanzler Helmut Schmidt (1919-2010) gedacht, die sich über Jahrzehnte hinweg für den Naturschutz einsetzte. 1980 hatte die Biologin Loki Schmidt die Aufklärungskampagne „Blume des Jahres“ ins Leben gerufen, um die Öffentlichkeit über gefährdete Wildpflanzen zu informieren und damit die seltenen Gewächse besser schützen zu können.
Die Primula veris („Erste Blume im Frühling“) schmückt als „Frühlingsbote“ von März bis Mai in vielen Regionen des Landes Wiesen, Waldränder und Böschungen. Doch wie die Stiftung berichtet, stehe die Wiesen-Schlüsselblume bereits in mehreren Bundesländern auf der Roten Liste, wobei vor allem der Norden Deutschlands betroffen sei. Grund hierfür ist, dass die von der Pflanze bevorzugten kalkhaltigen Böden im Vergleich zum Süden Deutschlands hier eher selten vorhanden sind.
Primula veris braucht kalkhaltigen Boden und Sonne
Hinzu kommen laut der Stiftung weitere Faktoren, die das Verschwinden der Pflanzenart an vielen Orten begünstigen. Hierzu gehören die intensive Nutzung von Wiesen und Weiden, Düngung sowie der Umbruch von Grünland zu Ackerland, außerdem spielt der starke Busch- und Baumwuchs eine wichtige Rolle. Denn neben dem kalkhaltigen Boden benötigt die Wiesen-Schlüsselblume Sonne: „Unsere letzten ungedüngten Wiesen auf trockeneren Böden müssen unbedingt erhalten werden”, sagte der Geschäftsführer der Stiftung, Axel Jahn.
Dementsprechend würde die Stiftung nach eigenen Angaben mit der Wahl zur Blume des Jahres 2016 für einen „schonenden Umgang mit den Lebensräumen dieser Pflanze“ werben. Dies bedeute, dass in mageren und trockenen, halboffenen oder offenen Landschaften wie z.B. Wiesen, Wacholderheiden und lichten Wälder „als Schutzmaßnahme [..] auf eine Düngung verzichtet und ein Nährstoffeintrag verhindert werden“ sollte, schreiben die Experten der Stiftung weiter.
Loki Schmidt Stiftung gibt kostenlose Samentütchen aus
Neben dem gelte die attraktive, mehrjährige Staude auch als beliebte Gartenpflanze. Da sie bundesweit unter Schutz steht, dürfe sie jedoch in der Natur nicht ausgegraben werden. Viele Gärtnereien würden die Pflanze jedoch anbieten, zudem halte die Loki Schmidt Stiftung Postkarten mit Samentütchen bereit, die kostenlos bestellt werden können, so die Mitteilung. (nr)
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