Stresspickel sind nicht nur eine Redensart, sondern tatsächlich können verschiedene stressbedingte Mechanismen zur Entstehung von Akne führen. So helfen Maßnahmen zum Stressabbau mitunter auch gegen die Pickel.
Ein Forschungsteam aus Großbritannien, Pakistan und Saudi-Arabien hat in einer aktuellen Übersichtsarbeit die Zusammenhänge zwischen Stress und Akne untersucht. Die Studienergebnisse sind als Preprint-Version auf der Plattform „Research Square“ veröffentlicht.
Stress als Akne-Auslöser?
Millionen Menschen weltweit sind von Akne vulgaris betroffen und frühere Studien hatten bereits auf einen Zusammenhang mit der Stressbelastung der Betroffenen hingedeutet, berichtet das Team.
Anhand einer umfassenden Auswertung der verfügbaren Forschungsarbeiten überprüften die Fachleute daher potenzielle Zusammenhänge zwischen Stress und Akne und versuchten, verantwortliche Mechanismen zu identifizieren.
Mehrere Schlüsselmechanismen
„Unsere Untersuchung ergab mehrere Schlüsselmechanismen, durch die Stress die Entwicklung und Verschlimmerung von Akne beeinflusst“, so das Forschungsteam.
So könne Stress zum Beispiel hormonelle Veränderungen verursachen, darunter ein Anstieg von Cortisol und Androgenen, die die Talgdrüsenaktivität stimulieren und zu einer übermäßigen Talgproduktion mit Bildung entsprechender Pickel führen.
Auch können Entzündungen, die durch stressbedingte Zytokinfreisetzung ausgelöst werden, Akneläsionen verschlimmern, berichten die Forschenden.
Stress beeinträchtige darüber hinaus die Barrierefunktion der Haut und verändere die Immunreaktionen, was ebenfalls zu Akne führen könne.
Weiterhin beeinflusst Stress Lebensstilfaktoren wie Ernährung, Schlaf und Hautpflegegewohnheiten, die alle zur Schwere der Akne beitragen können, erläutert das Forschungsteam.
Außerdem nennen die Fachleute folgende weitere Einflussfaktoren der stressbedingten Akne-Pathogenese:
- Neuropeptide,
- oxidativer Stress,
- Insulinresistenz,
- veränderter pH-Wert der Haut,
- Gefäßveränderungen,
- und Veränderungen des Hautmikrobioms.
Vielfältige Wechselwirkungen
Diese Ergebnisse unterstreichen die vielfältige Natur der Wechselwirkungen zwischen Stress und Akne und die Bedeutung der Berücksichtigung sowohl physiologischer als auch psychologischer Faktoren bei Strategien zur Akne-Behandlung, resümieren die Forschenden.
Stressabbau zur Akne-Behandlung
Für die Entwicklung wirksamer Behandlungsstrategien sei es von entscheidender Bedeutung, die Rolle von Stress bei Akne besser zu verstehen. Ganzheitliche Strategien zur Akne-Therapie, die Stressabbautechniken mit konventionellen Behandlungen kombinieren, seien hier angeraten. (fp)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Ifrah Siddiqui, Ubaid Rais, Mehak Tahir: Exploring Stress-Induced Mechanisms in Acne Pathogenesis; in: Research Square (veröffentlicht 28.05.2024), researchsquare.com
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.