Pflanzenöl-Wirkstoff ist effektiver als gängige Antibiotika bei Magenbakterium
27.11.2014
Linolensäure, ein Wirkstoff in pflanzlichen Ölen, wirkt effektiver bei der Bekämpfung des Magenbakteriums Helicobacter pylori als gängige Antibiotika. Angesichts einer zunehmenden Antibiotika-Resistenz suchten Wissenschaftler um Liangfang Zhang vom UC San Diego Moores Cancer Center nach einer alternativen Behandlungsmethode gegen das Bakterium. Dabei entwickelten sie eine Therapie mit dem therapeutischen Nanopartikel „LipoLLA“, welches Helicobacter pylori abtötet und somit unschädlich macht. Das Bakterium wird mit der Entstehung von Magengeschwüren und Krebs in Verbindung gebracht.
Nanotherapie mit Pflanzenöl-Wirkstoff statt Antibiotika
„Gängige Helicobacter-pylori-Behandlungen stehen vor einer grossen Herausforderung – Antibiotika-Resistenz“, zitiert die Nachrichtenagentur „Pressetext“ Zhang. Deshalb forschten die Wissenschaftler nach einer Alternative zur Bekämpfung des Magenbakteriums. „Unser Ziel war es, eine Nanotherapie zu entwickeln, die ein raues Magenmilieu übersteht, Helicobacter pylori abtötet und dabei Resistenz vermeidet“, so Zhang weiter. Diese Bedingungen führte zur Entwicklung des Nanopartikels „LipoLLA“, das Linolensäure aus Pflanzenölen enthält und zur Gruppe der Lipide (Fette) gehört. Im Magen verbindet sich LipoLLA mit der Membran von Helicobacter pylori und gibt die gespeicherte Linolensäure ab, so dass die Membran zerstört und das Bakteriums abgetötet wird.
Um die Wirksamkeit des Nanopartikels zu testen, verabreichten die Wissenschaftler Mäusen LipoLLA mit fluoreszierenden Markern mit ihrem Futter. Dann beobachteten sie, wie sich die Nanopartikel in der Magenschleimhaut verteilten. Nach der Behandlung untersuchten sie die Bakterienlast im Magen. Wie sich herausstellte, verringerte sich die bakterielle Infektion tatsächlich durch das Nanopartikel. Dabei war LipoLLA sogar effektiver als herkömmliche Antibiotika. Zudem wirkte es nicht toxisch bei den Mäusen und das Bakterium entwickelt keine Resistenz gegen die Behandlung. „Das ist der erste Schritt, um zu beweisen, dass wir dieses therapeutische Nanopartikel produzieren und zeigen können, dass es die bakterielle Besiedelung von Helicobacter pylori reduzieren kann. Wir arbeiten nun daran, das Partikel noch zu verbessern, es stabiler und effektiver zu machen“, erklärte Zhang. (ag)
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