Neue Ergebnisse das Ende der grauen Haaren?
Jeder der schon etwas älter ist, dürfte das Problem kennen. Eines morgens wachen wir auf, blicken in den Spiegel und entdecken dort das erste graue Haar. Für manche Menschen ist dieser Moment eine wirkliche Katastrophe. Sie versuchen ihre grauen Haare durch färben zu verbergen. Andere Leute gehen damit ganz locker um und stehen zu ihrem Alter und den grauen Haaren. Aber woran liegt es eigentlich, dass wir graue Haare bekommen? Forscher entdeckten jetzt ein Gen, welches für unser graues Haar verantwortlich ist.Vielleicht könnte es bald Möglichkeiten geben, das Ergrauen unserer Haare auszuschalten.
Wenn wir älter werden, bekommen wir alle irgendwann graue Haare. Manchen Menschen ist es aber unangenehm, wenn ihre Haare ergrauen. Für solche Personen gibt es jetzt eine gute Nachricht. Wissenschaftler vom University College London haben jetzt in einer Untersuchung ein Gen entdeckt, das unsere grauen Haare auslöst. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in dem Fachjournal „Nature Communications“.
Gen beeinflusst welche Haarfarbe und Hautfarbe wir haben
Wenn Sie zu den Menschen gehören, die es stört graue Haare zu bekommen, gibt es Grund zur Hoffnung. Forscher vom University College London entdeckten ein menschliches Gen, das für unsere grauen Haare verantwortlich ist. Durch die neuen Erkenntnisse werde es eventuell möglich, Medikamente und Kosmetika zu entwickeln, die das Gen ausschalten, sagen die Mediziner. Graues Haar wird durch die Verarmung von Melanin verursacht. Das Pigment bewirkt normalerweise die Farbe in unseren Haaren, unserer Haut und den Augen. Dass Blondinen beispielsweise helleres Haar und meist auch eine hellere Haut haben, liegt an der geringen Präsenz von Melanin. Schwindet das Melanin aus den Haaren, werden diese grau. Die neuen Erkenntnisse zeigen nun zum ersten Mal, dass ein Gen für dieses Ergrauen verantwortlich ist, erläutert der Hauptautor Dr. Kaustubh Adhikari vom University College London.
Jedes Jahr werden Millionen für Haarfärbemittel ausgegeben
In der heutigen Zeit gibt es einige Menschen, die zu ihren grauen Haaren stehen und diese Haarfarbe wird immer populärer. Ein Grund dafür könnte sein, dass einige Prominente heutzutage ihre grauen Haare nicht mehr verbergen. So färbt beispielsweise George Clooney seine Haare nicht, der Schauspieler steht zu seinen grauen Haaren und wirkt trotzdem noch attraktiv. Für die meisten Menschen ist das Ergrauen ihrer Haare allerdings immer noch ein alarmierendes Zeichen des Alterns, erklären die Forscher. Somit ist es nicht verwunderlich, dass jedes Jahr mehrere Millionen Euro für Haarfärbemittel ausgegeben werden.
IRF4-Gen bestimmt ob unsere Haare grau werden
Das Gen IRF4 spielt nachgewiesenermaßen eine entscheidende Rolle bei unserer Haarfarbe, aber zum ersten Mal wurde das Gen jetzt auch mit dem Ergrauen in Verbindung gebracht. Wir wussten bereits, dass mehrere Gene für unsere Haarfarbe und unseren Haarverlust verantwortlich sind, erläutern die Experten. Gene beeinflussen zudem, ob wir graue Haare bekommen und bestimen die Form und Dichte unserer Haare, sagt Dr. Kaustubh Adhikari. Diese neuen Erkenntnisse waren nur möglich, weil wir einen vielfältigen Schmelztiegel von Menschen analysieren konnten, berichten die Forscher weiter. In Zukunft werde es wahrscheinlich möglich sein, graues Haar zu verhindern. Vielleicht wird es sogar eine Möglichkeit geben, um bereits vorhandenen grauen Haaren ihre ursprüngliche Farbe wiederzugeben, sagen die Wissenschaftler. Sobald wir mehr über die Pigmentierung und alle beteiligten Gene wissen, sollte es leicht sein, ein Protein oder ein Enzym zu finden, dass die Aktivität regulieren kann, fügt Dr. Kaustubh Adhikari hinzu.
In Zukunft können wir vielleicht unsere Haar- und Augenfarbe ändern
Um herauszufinden, durch was graue Haare verursacht werden, analysierte das Forscherteam die DNA-Proben von mehr als 6.600 Freiwilligen. Diese wurden aus vielen verschiedenen Ländern rekrutiert. Die Probanden kamen beispielsweise aus Brasilien, Kolumbien, Chile, Mexiko und Peru, erläutern die Mediziner. Die visuellen Merkmale für jeden einzelnen Probanden, wurden mit den Gesamtgenom-Analyse-Ergebnissen verglichen. So sollten die Gene identifiziert werden, die Unterschiede in unserem Aussehen auslösen, sagen die Forscher. Der neue Befund könnte bedeuten, dass es möglich ist, die Haar oder Augenfarbe zu ändern, ohne das wir Farbstoffe verwenden müssen. So könnten wir durch die Expression bestimmter Gene unser Aussehen verändern, fügen die Experten hinzu.
Neue Ergebnisse können auch der forensischen DNA-Technologie helfen
Das Team hat auch mehrere andere Gene entdeckt, die in unserer physischen Erscheinung eine entscheidende Rolle spielen. Das Gen EDAR wurde beispielsweise damit verbunden, ob uns ein buschiger Bart wächst. Das Gen FOXL2 beeinflusst wie dick unsere Augenbrauen wachsen. PRSS53 bewirkt, ob sich unsere Haare kräuseln. Die neuen Ergebnisse könnten auch forensischen DNA-Technologien helfen, visuelle Profile aufzubauen, die auf der genetischen Ausstattung des Individuums aufbauen, erklären die Forscher. Zum Beispiel könnte so festgestellt werden, dass ein Verdächtiger lockiges Haar hatte, indem sein genetisches „Make-Up“ untersucht wird. (as)
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