Neue Studienergebnisse könnten Menschen helfen leichter abzunehmen
Viele Menschen versuchen abzunehmen, entweder durch Diäten oder durch sportliche Betätigung. Dabei fällt es vielen Betroffenen schwer, ihren Appetit zu zügeln. Wissenschaftler fanden jetzt eine Art „Schalter“ im Gehirn des Menschen, der helfen könnte, unseren Appetit zu regulieren. Mit dessen Hilfe könnten wir in Zukunft vielleicht einfacher einige Kilo abnehmen.
Jeder Mensch der schon einmal eine Diät gemacht hat, weiß wie schwer es ist, den dabei auftretenden Hunger zu kontrollieren. Forscher von der Johns Hopkins University School of Medicine stellten jetzt in einer Untersuchung fest, dass es eine Art „Schalter“ in unserem Gehirn gibt, der unseren Appetit beeinflusst. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der Fachzeitschrift „Science“.
Defekter „Schalter“ führt zu Übergewicht und Fettleibigkeit
Wäre es nicht wunderbar wenn wir durch das Umlegen eines Schalters unseren Hunger regulieren könnten? Dann wäre es ganz einfach, bei Mahlzeiten weniger zu essen und wir könnten ohne viel Aufwand einige Kilo abnehmen. Die Mediziner von der Johns Hopkins University School of Medicine glauben, dass der Zuckerspiegel im Blut daran beteiligt ist, wenn der „Schalter“ bei unseren Mahlzeiten umgeschaltet wird. Dieser bewirkt dann, dass wir ein Gefühl der Sättigung erleben. Wenn der „Schalter“ nicht funktioniert, essen wir zu viel und haben eine größere Wahrscheinlichkeit für die Entstehung von Fettleibigkeit, erklären die Mediziner.
Nucleus paraventricularis sendet Signale, die unser Essverhalten beeinflussen
Während die Forscher die Nervenzellen im Gehirn von Labormäusen untersuchten, entdeckten sie den „Schalter“ der unseren Appetit kontrolliert. Die Zellen gehören zu einer kleinen Hirnregion, der sogenannte Nucleus paraventricularis (ein Kern des Hypothalamus, dessen Neurone verschiedene Hormone produzieren), sagen die Experten. Dieser Kern sendet und empfängt Signale, die mit unserem Appetit und der Nahrungsaufnahme zusammenhängen. Wenn dieser Typ Gehirnzelle Signale aussendet, hörten die Labormäuse kurze Zeit später mit dem Essen auf, erläutert Dr. Richard Huganir von der Johns Hopkins University School of Medicine. Die Signale bestimmen anscheinend wann die Mäuse satt sind.
Enzym OGT spielt Schlüsselrolle bei der Regulierung des Appetits
Ein bestimmtes Enzym, das sogenannte OGT, stimuliert die synaptischen Verbindungen zwischen den Zellen und scheint eine Schlüsselrolle bei der Regulierung unseres Appetits zu spielen. Wenn das Gen für OGT neutralisiert wurde, aßen die Mäuse viel zu viel, erklären die Wissenschaftler. Obwohl die Testtiere die gleiche Anzahl von Mahlzeiten zu sich nahmen, wie normale Mäuse, aßen sie dennoch größere Portionen. Die Messungen der neuronalen elektrischen Aktivität zeigten, dass ohne OGT den Zellen der synaptische Eingang fehlte, sagen die Forscher. Das Ergebnis legt nahe, dass OGT diesen Zellen hilft, unsere Synapsen zu erhalten, sagt Dr. Huganir. Die Zahl der Synapsen in diesen Zellen war so niedrig, dass sie wahrscheinlich nicht genug Signale empfangen und senden konnten. Diese Zellen scheinen für das Senden der Nachricht verantwortlich zu sein, die uns dazu bringt, mit dem Essen aufzuhören, fügt der Mediziner hinzu.
Ergebnisse könnten helfen, Medikamente zur Kontrolle des Appetits zu finden
Wir wissen noch zu wenig über dieses System, aber wir vermuten, dass Glukose mit OGT in den Zellen zusammenarbeitet, um die Portionsgröße der Mahlzeiten bei den Mäusen zu regulieren, erklärt der Co-Autor Olof Lagerlöf. Wir glauben, wir haben einen neuen Empfänger von Informationen gefunden, der direkt die Gehirnaktivität und das Fressverhalten beeinflusst. Wenn die Ergebnisse der Studie auch bei anderen Tieren und Menschen wirksam sind, könnten sie die Suche nach Medikamenten oder anderen Mitteln ermöglichen, die uns helfen würden unseren Appetit zu kontrollieren, sagen die Experten. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.