Spät abends nach dem Fernsehabend ein kleiner Snack – das kennen viele. Doch was steckt hinter den nächtlichen Heißhungerattacken und wie lassen sie sich verhindern? Die Ernährungsberaterin Beth Czerwony von der Cleveland Clinic in den USA erklärt, warum oft kurz vor dem Schlafen Hunger aufkommt und wie sich diese Gewohnheit in den Griff bekommen lässt.
Es ist ein verbreitetes Phänomen: Der Tag neigt sich dem Ende zu, und plötzlich verspüren wir einen starken Wunsch nach einem späten Snack. Diese abendlichen Gelüste können laut der Expertin durch eine Vielzahl von Faktoren ausgelöst werden, wie beispielsweise Hunger, Blutzuckerschwankungen, Langeweile oder Stress.
Gesundheitliche Probleme durch spätes Essen
Es ist nicht schlimm, ab und zu mal einen späten Snack zu sich zu nehmen, dies sollte jedoch nicht zur Gewohnheit werden, weil regelmäßiges spätes Essen langfristig negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann.
„Essen vor dem Schlafengehen kann Sodbrennen verursachen. Studien deuten außerdem darauf hin, dass das Risiko für Typ-2-Diabetes steigt, wenn man den Großteil seiner Kalorien am Ende des Tages zu sich nimmt, da der Körper diese Kalorien nicht verbrennen kann“, erläutert Czerwony in einer aktuellen Pressemitteilung.
Erhöhte Energieaufnahme dank später Mahlzeiten
In einer Studie wurde außerdem darauf hingewiesen, dass späte abendliche Mahlzeiten aufgrund erhöhter Energieaufnahme zu Gewichtsproblemen und generell einer ungesünderen Ernährung beitragen können.
„Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass ein geringerer Anteil der Energieaufnahme am Abend mit einer geringeren täglichen Energiezufuhr verbunden ist, während eine größere Energiezufuhr am Abend mit einer schlechteren Bewertung der Ernährungsqualität verbunden sein kann“, berichteten die beteiligten Forschenden in einer Pressemitteilung.
Wann werden späte Snacks problematisch?
Beth Czerwony rät dazu, nachts nicht zu essen, wenn der Körper keine echten Hungersignale sendet. Oftmals sind wir einfach gelangweilt oder haben uns angewöhnt, vor dem Schlafengehen zu naschen, etwa während wir fernsehen, so die Expertin.
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Wer abends unbedingt etwas Süßes naschen möchte, könne auf gesunde Alternativen zurückgreifen. „Wenn Sie Lust auf etwas Süßes haben, mischen Sie vielleicht ein paar Beeren und ein paar Esslöffel Granola mit griechischem Joghurt. Sie können auch etwas Erdnussbutter mit einem Apfel oder mit Kakao bestäubte Mandeln essen“, so Czerwony.
Tagsüber ausreichend Nahrung aufnehmen
In Bezug auf die Ernährung im Laufe des Tages betont Czerwony, wie wichtig es ist, regelmäßig und ausgewogen zu essen. Und jede Mahlzeit sollte ihr zufolge Protein enthalten, um das Hungergefühl länger hinauszuzögern.
Wer tagsüber nicht genug Kalorien zu sich nehme, werde vermutlich abends besonders hungrig sein. Dies könne zu unkontrolliertem Naschen führen, um den Körper mit Energie zu versorgen.
Achten Sie also darauf, Ihre Mahlzeiten über den Tag hinweg gut zu verteilen und vermeiden Sie es, in den späten Abendstunden zu essen, resümiert Czerwony und empfieht, etwa drei Stunden vor dem Zubettgehen mit dem Essen aufzuhören. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Cleveland Clinic: Tips to Curb Late-Night Cravings (veröffentlicht 07.04.2025), Cleveland Clinic
- Ulster University: Evening eating is associated with higher total calorie intake and lower diet quality (veröffentlicht 28.07.2023), Ulster University
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.