Hautpflege im Sommer: Darauf sollten Diabetiker bei Hitze achten
Die anhaltende Hitze der letzten Wochen hat vielen Menschen zu schaffen gemacht. Zwar ist es derzeit etwas kühler geworden, doch in den nächsten Tagen werden die Temperaturen wieder ansteigen. Das kann vor allem auch Menschen mit Diabetes beeinträchtigen. Experten erklären, worauf Betroffene achten sollten.
Folgeerkrankungen von Diabetes
In Deutschland leben rund sieben Millionen Menschen mit Diabetes. Die Erkrankung kann zahlreiche Folgeerkrankungen nach sich ziehen. Häufig bedingt Diabetes im Laufe der Zeit Erkrankungen des Herzkreislaufsystems. Auch das Nervensystem wird in Mitleidenschaft gezogen. Zudem entwickeln viele Diabetiker eine diabetische Neuropathie. Auch Augenleiden und Nierenschäden sind typische Folgeerkrankungen der sogenannten Zuckerkrankheit. Und nicht zuletzt wird bei vielen Patienten auch die Haut in Mitleidenschaft gezogen.
Großteil der Diabetiker leidet an krankhaften Hautveränderungen
Laut einer Mitteilung von „diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe“ leiden bis zu 80 Prozent aller Menschen mit Diabetes an krankhaften Hautveränderungen.
Die Haut ist trocken, gerötet, faltig, sie juckt oder es bilden sich Bläschen, da die Talg- und Schweißdrüsen weniger Fett und Feuchtigkeit produzieren.
Diabetiker sollten ihre Haut in den heißen Sommermonaten deshalb besonders sorgfältig schützen und pflegen, um so Fett- und Feuchtigkeitsverluste auszugleichen, raten die Experten.
Hautdrüsen produzieren weniger Fett und Feuchtigkeit
„Hautleiden und -veränderungen sind oft die ersten Anzeichen, an denen wir einen Diabetes Typ 2 erkennen“, erklärt Dr. med. Stefanie Kamann, Fachärztin für Dermatologie, Allergologie und Naturheilverfahren.
Der Grund für krankhafte Hautveränderungen sind zu hohe Blutzuckerwerte. Bei einem Insulinmangel oder einer Insulinresistenz scheidet der Körper vermehrt Flüssigkeit über den Urin aus.
Zudem produzieren die Talg- und Schweißdrüsen der Haut aufgrund von Nervenschädigungen weniger Fett und Feuchtigkeit.
„Dadurch trocknet die Haut stark aus, wird rissig und verliert ihre Schutzfunktion. Erreger können leichter eindringen und sich vermehren“, erläutert die Expertin.
Um Hautleiden zu verhindern, sei es daher wichtig, den Stoffwechsel gut einzustellen.
„Auffälligkeiten sollten Diabetes-Patienten in jedem Fall ihrem Diabetologen oder Dermatologen zeigen und behandeln lassen, selbst wenn sie noch keine Schmerzen oder andere Beschwerden spüren“, so Kamann.
Viel trinken und richtige Hautpflege
Darüber hinaus sollten Menschen mit Diabetes ihre empfindliche Haut besonders pflegen und sie vor Austrocknung schützen.
Um trockener Haut und Hautbeschwerden im Sommer vorzubeugen, empfiehlt die Expertin, mindestens zwei Liter Wasser am Tag zu trinken.
„Bei einem schlecht eingestellten Diabetes ist eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme besonders wichtig, denn der Körper verliert nicht nur Wasser durchs Schwitzen, sondern scheidet zudem Flüssigkeit über die Nieren aus“, erklärt Kamann.
„Bei den derzeit hohen Temperaturen benötigt die ohnehin trockene Haut von Diabetes-Patienten besonders viel Zuwendung“, ergänzt die Ärztin.
Beim Sonnenbaden sollte immer ausreichend Sonnenschutz-Creme verwendet werden. Zur Abkühlung empfehlen sich lauwarme, kurze Duschen.
Nach dem Waschen sollte die Haut mit einem feuchtigkeitsspendenden Pflegeprodukt gut eingecremt werden.
Wie Menschen mit Diabetes ihre Haut schützen und welche Pflegeprodukte die richtigen sind, erklärt Dr. Stefanie Kamann am Donnerstag, den 16. August 2018 von 17.00 bis 19.00 Uhr im Experten-Chat von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe. (ad)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.