Depressionen: Die Traurigkeit durch Yoga vertreiben
29.01.2013
Yoga kann nach Überzeugung der Anwender eine Vielzahl positiver Effekte auf die Gesundheit entfalten, welche von einer Stärkung des Herz-Kreislaufsystems und des Bewegungsapparates über Stresslinderung bis hin zur Vorbeugung psychischer Erkrankungen wie Depressionen oder Schizophrenie reichen. Forscher des Instituts für Psychiatrie und Verhaltensforschung an der Duke University School of Medicine in North Carolina (USA) haben nun gemeinsam mit indischen Wissenschaftlern eine systematische Auswertung der bestehenden Studien vorgenommen, die sich mit dem Einsatz von Yoga zur Behandlung psychischer Erkrankungen beschäftigen.
Ziel war die „die systematische Untersuchung der Beweise für die Wirksamkeit von Yoga bei der Behandlung von ausgewählten psychischen Erkrankungen“, schreiben Meera Balasubramaniam von der Duke University School of Medicine und Kollegen im Fachmagazin „Frontiers in Psychiatry“ (online).
Zu diesem Zweck haben die Forscher aus 124 bestehenden Studien zum Thema Yoga 16 ausgewählt, die ihren hohen Anforderungen an eine wissenschaftliche Untersuchung der Wirkung des Yogas auf psychische Erkrankungen gerecht wurden. Die Auswertung der 16 Studien ergab, dass die Bewegungs-, Dehn- und Atemübungen durchaus einen nachweisbaren positiven Effekt auf einige psychische Erkrankungen haben, während bei anderen widersprüchliche Effekte zu beobachten waren.
Yoga gegen Depressionen und Schizophrenie
Nachweise für einen möglichen Nutzen des Yogas gibt es zum Beispiel bei Depressionen, berichtet die Psychiaterin Meera Balasubramaniam. So hätten vier Studien eindeutig einen positiven Effekt des Yogas bei Patienten mit leichten Depressionen belegt – auch ohne ergänzende psychotherapeutische oder medikamentöse Maßnahmen. Bei Patienten mit Schizophrenie zeigte Yoga ebenfalls in drei Studien eine positive Wirkung, allerdings lediglich als Ergänzung zur medikamentösen Therapie, so die Forscher weiter. Auch bei Kindern mit Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) hätte Yoga in zwei Studien eine durchaus vielversprechende Wirkung gezeigt. Darüber hinaus stellten drei Studien einen positiven Effekt des Yogas gegen Schlafbeschwerden fest. In Bezug auf „kognitive Störungen und Essstörungen ergab die Untersuchung jedoch widersprüchliche Ergebnisse“, berichten Balasubramaniam und Kollegen. Ein Allheilmittel für die Psyche ist Yoga demnach nicht. Die positiven Effekte auf Körper und Geist sind jedoch nicht von der Hand zu weisen. (fp)
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