Yoga und Atemübungen lindern Symptome von Depressionen und Angstzuständen
Eine neue Studie zeigt, dass Yoga und Atemübungen die Symptome von Depressionen und Angstzuständen – sowohl auf kurze Sicht mit jeder Sitzung als auch längerfristig über drei Monate hinweg – verbessern können.
Bereits frühere Studien haben gezeigt, das Yoga und Atemübungen Depressionen lindern können. Auch die neuen Erkenntnisse deuten nun darauf hin, dass Yoga eine hilfreiche Ergänzung zur Behandlung klinischer Depressionen oder schwerer depressiver Störungen sein kann. Die Studie wurde im „Journal of Psychiatric Practice“ veröffentlicht.
Signifikante Verbesserung
Wie die Boston University School of Medicine in einer Mitteilung schreibt, wurden die 30 klinisch depressiven Teilnehmenden zufällig in zwei Gruppen eingeteilt.
Beide Gruppen beschäftigten sich mit Iyengar-Yoga und kohärenter Atmung, mit dem einzigen Unterschied, dass die Gruppen an unterschiedlich vielen Sitzungen – angeleitet oder zuhause – teilnahmen. Während eines Zeitraums von drei Monaten verbrachte die hochdosierte Gruppe (HDG) 123 Stunden in Sitzungen und die niedrigdosierte Gruppe (LDG) 87 Stunden.
Die Ergebnisse zeigten, dass sich die Schlafqualität beider Gruppen innerhalb eines Monats bedeutend verbesserte. Ruhe, Positivität, körperliche Erschöpfung und Symptome von Angstzuständen und Depressionen verbesserten sich in beiden Gruppen signifikant, gemessen anhand mehrerer validierter klinischer Skalen.
Yoga zur Verbesserung der Gesundheit und des Wohlbefindens
„Stellen Sie sich das so vor, wir geben Medikamente in unterschiedlichen Dosen, um ihre Auswirkungen auf den Körper in unterschiedlichem Maße darzustellen. Hier forschten wird mit demselben Konzept, gebrauchten jedoch Yoga. Wir nennen das eine Dosierungsstudie. Bisherige Studien zu Yoga und Depressionen haben sich nicht wirklich eingehend damit befasst“, erklärte der korrespondierende Autor Dr. Chris Streeter, außerordentlicher Professor für Psychiatrie.
„Die Bereitstellung evidenzbasierter Daten ist hilfreich, um mehr Menschen dazu zu bewegen, Yoga als Strategie zur Verbesserung ihrer Gesundheit und ihres Wohlbefindens zu probieren“, sagte die Studienmitarbeiterin und Co-Autorin Marisa M. Silveri, Neurowissenschaftlerin am McLean Hospital und außerordentliche Professorin für Psychiatrie an der Harvard Medical School.
Kombination aus Psychotherapie und medikamentöser Behandlung
Depressionen werden auf verschiedene Weise behandelt. Die wichtigsten Säulen der Behandlung sind die Pharmakotherapie (Medikamentenbehandlung) mit Antidepressiva und die Psychotherapie, wie etwa die kognitive Verhaltenstherapie, erklärt die Stiftung Deutsche Depressionshilfe auf ihrer Webseite.
Laut der Boston University School of Medicine haben Untersuchungen gezeigt, dass die Kombination von Therapie und Medikamenten erfolgreicher ist als jede einzelne Behandlung. Obwohl Studien mit mehr Teilnehmenden hilfreich sein könnten, um die Vorteile weiter zu untersuchen, zeigt diese kleine Studie bereits eindeutig, dass das Hinzufügen von Yoga zur Verordnung hilfreich sein könnte. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Boston University School of Medicine: Just What the Doctor Ordered: Take a Yoga Class and Depression, Anxiety Improve, (Abruf: 17.11.2019), Boston University School of Medicine
- Journal of Psychiatric Practice: Psychological Function, Iyengar Yoga, and Coherent Breathing, (Abruf: 17.11.2019), Journal of Psychiatric Practice
- Stiftung Deutsche Depressionshilfe: Wie wird eine Depression behandelt?, (Abruf: 17.11.2019), Stiftung Deutsche Depressionshilfe
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.