Hormon-Yoga hilft Beschwerden der Wechseljahre zu vermeiden
Mit Hormon-Yoga gegen die Beschwerden der Wechseljahre. Durch spezielle Yoga-Übungen soll das weibliche Drüsen- und Hormonsystem stimuliert und die Ausschüttung der Hormone angeregt werden, um die häufig in der Menopause auftretenden Probleme wie Hitzewallungen und Schweißausbrüche zu vermeiden, so der Ansatz der brasilianischen Erfinderin der „Hormonellen YOGA-Therapie“, Dinah Rodrigues.
Viele Frauen in der Menopause leiden unter starken Hitzewallungen und Schweißausbrüchen. Diese wurden bis vor wenigen Jahren noch mit der sogenannten Hormonersatztherapie behandelt, welche sich mittlerweile jedoch in mehreren Studien als deutlicher Risikofaktor für die Entstehung von Brustkrebs (Mammakarzinom) sowie das Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Herzinfarkten herausgestellt hat. Seither suchen betroffene Frauen und Mediziner verstärkt Alternativen zur Behandlung der Hitzewallungen. Einen möglichen Ansatz könnte das sogenannte „Hormon-Yoga“ bieten, mit dessen Hilfe die typischen Beschwerden der Menopause behoben werden sollen, berichtet „ZEIT Online“. Allerdings sei die Wirkung des „Hormon-Yogas“ bisher keineswegs wissenschaftlich belegt, so dass die Atem- und Bewegungsübungen nicht als Ersatz für die riskanten Hormonbehandlungen geeignet seien. Aufgrund der Erfolge, die dem Hormon-Yoga in der Praxis zugeschrieben werden und der Tatsache, dass keine negativen gesundheitlichen Folgen der Übungen zu erwarten sind, kann den Betroffenen Frauen ein Versuch jedoch nicht schaden, so die Aussage der Experten.
Hormon-Yoga soll Hormonausschüttung stimulieren
Viele betroffenen Frauen in den Wechseljahren berichten über eine deutliche Linderung ihrer Beschwerden nach dem sogenannten „Hormon-Yoga“. Die typischen Symptome der Menopause wie Hitzewallungen und Schweißausbrüche gehen im Zuge der Atem- und Bewegungsübungen oft spürbar zurück, berichtet „ZEIT Online“. Durch die Techniken des Hormon-Yogas soll den Aussagen von Dinah Rodrigues zufolge Energiesystem des Körpers beeinflusst werden, wobei durch bestimmte Bewegungs- und Atemtechniken die Energie zum Beispiel nacheinander in die beiden Eierstöcke geleitet werden soll. Dabei werden die Hormondrüsen stimuliert und die Ausschüttung der Hormone steigt, wodurch die Beschwerden der betroffenen Frauen spürbar zurückgehen, so die Theorie der 1927 geborenen Erfinderin des Hormon-Yoga, Dinah Rodrigues. Doch wissenschaftlich belegbar ist diese Theorie bisher nicht und obwohl bekannt ist, dass mit den sogenannten Hormonersatztherapien bzw. Hormontherapien teilweise erhebliche gesundheitliche Risiken einhergehen, bilden diese immer noch das letzte Mittel um die Hitzewallungen und Schweißausbrüche in den Griff zu bekommen, schreibt „ZEIT Online“. Als begleitende Maßnahme ist das Hormon-Yoga nach Einschätzung der Experten jedoch durchaus gut geeignet. Es drohen keine Nebenwirkungen und die Erfolge sind nicht von der Hand zu weisen – auch wenn bisher keine wissenschaftlichen Nachweise bestehen.
Brustkrebsrisiko durch Hormon-Yoga reduzieren
Auch ist laut Aussage der Ärztin und Yogalehrerin Imogen Dalmann vom Berliner Yoga Zentrum in Schöneberg gegenüber „ZEIT Online“ der Gedanke mit Yoga-Übungen direkten Einfluss auf den Östrogenspiegel auszuüben „eine zu einfache und zu mechanistische Vorstellung“. Dennoch können mit den relativ dynamischen Übungen des Hormon-Yogas oftmals Erfolge bei Hitzewallungen und schweißausbruchsbedingte Schlafstörungen erzielt werden, erläuterte die Expertin. Grund zur Hoffnung für viele Frauen in den Wechseljahren, die ansonsten auf riskante Hormontherapien angewiesen wären. Dabei schlagen die Frauen in Bezug auf das Brustkrebsrisiko mit dem Yoga-Training unter Umständen gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Denn das Deutsche Krebsforschungszentrum hatte unlängst bekannt gegeben, dass durch den Verzicht auf eine Hormonersatztherapie in den Wechseljahren und regelmäßige körperliche Bewegung die Brustkrebs-Erkrankungen bei älteren Frauen deutschlandweit um knapp ein Drittel gesenkt werden könnten. Da das Hormon-Yoga zumindest teilweise als Substitut für die Hormontherapien geeignet scheint und gleichzeitig als körperliche Aktivität gewertet werden kann, ließe sich das Brustkrebsrisiko mit Hilfe der Atem- und Bewegungstechniken möglicherweise deutlich reduzieren. Lesen Sie dazu: Brustkrebs durch Hormonbehandlungen
Gesamtpaket des Hormon-Yoga entscheidend
Die Expertin vom Berliner Yoga Zentrum, Imogen Dalmann, betonte jedoch, dass auch beim Hormon-Yoga keinesfalls bestimmte Folgen von Übungen bestehen, welche bei allen Frauen gleichermaßen Behandlungserfolge ermöglichen würden. Auch gebe es „selbstverständlich keine Wirkung ohne Nebenwirkung: Im Einzelfall können Übungen auch zu einer Zunahme der Beschwerden führen“, ergänzte Dalmann. Das Gesamtpaket des Hormon-Yogas bilde jedoch durchaus einen vielversprechenden Ansatz für die Behebung der typischen Beschwerden von Frauen während der Menopause, denn „durch Yogapraxis entwickeln wir ein besseres Verständnis unseres Körpers, lernen pfleglich mit ihm umzugehen und öffnen uns die Tür zu einer positiven Erfahrung mit uns selbst“, so das Fazit der Expertin. (fp)
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Bild: Jürgen Reitböck / pixelio.de
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