Meditation und Yoga wirken auch auf genetischer Eben gegen Entzündungen
Vielfach wurde bereits über die positiven Auswirkungen von Meditation, Yoga, Tai Chi und vergleichbaren Methoden auf die Gesundheit und die Stressbelastung berichtet. Nun haben britische Wissenschaftler der Coventry University gemeinsam mit Kollegen aus den Niederlanden und Belgien nachgewiesen, dass Yoga und Co auch die Aktivität in bestimmten Genen senken, die bei Entzündungen eine wesentliche Rolle spielen.
Meditation, Yoga und Tai Chi scheinen nicht nur den Geist zu beruhigen, sondern haben offenbar auch einen Einfluss auf die Aktivität der DNA. Insgesamt habe sich gezeigt, dass diese Praktiken mit einer Herabregulierung des sogenannten „Kappa B-Pfades“ verbunden waren, was der gegenteiligen Wirkung von chronischem Stress auf die Genexpression entspreche, berichten die Wissenschaftler in dem Fachmagazin „frontiers in Immunology“. Die Studienergebnisse zeigen, dass Yoga, Tai Chi und Co zu einem reduzierten Risiko von entzündungsbedingten Krankheiten führen können, so das Forscherteam um Ivana Buric von der Coventry University weiter.
Auswirkungen auf die Genaktivität untersucht
Seit langem sind Praktiken wie Yoga oder Tai Chi als Methoden zur Stressreduktion bekannt. Nun haben die Wissenschaftler anhand einer Auswertung früherer Studien überprüft, ob die Entspannungstechniken auch Auswirkungen auf die Aktivität der Gene haben. Insgesamt wurden 18 Studien mit 846 Teilnehmer berücksichtigt. Die systematische Überprüfung der Studiendaten ergab, dass die meisten Studien (81%) eine signifikant verringerte Aktivität von entzündungsbezogenen Genen und/oder des Schlüssel-Transkriptionsfaktors NF-κB aufwiesen, der die Expression von Genen kontrolliert, die bei den Entzündungsprozessen relevant sind, berichten die Forscher.
Umkehrung der Effekte von chronischem Stress
Die Auswertung der 18 Studien, die eine Genexpressionsanalyse verwendet hatten, zeigte insgesamt eine „Umkehrung der Effekte auf die molekulare Signatur, die von chronischem Stress ausgelöst werden“, erläutern die Wissenschaftler. Zwar sei die Qualität der ausgewerteten Studien äußerst unterschiedlich ausgefallen, doch werde in der Gesamtschau deutlich, dass einige der psychologischen und physischen Vorteile bei Yoga und Co durch die biologischen Veränderungen in den NF-κB-Genen unterstützt werden.
Die aktuellen Ergebnisse müssen laut Aussage der Forscher nun in größeren Stichproben und mit besseren Studienentwürfen überprüft werden. Dies öffne auch die Tür für die Entwicklung und Erprobung einer mehrstufigen Theorie zu der Wirkung der speziellen Meditations- und Entspannungstechniken, welche „die biologischen, psychologischen und ökologischen Ebenen integriert“, so das Fazit der Wissenschaftler. (fp)
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