Leichter Anstieg der Zahl der entnommenen Spenderorgane
Bundesweit warten mehr als 10.000 schwerkanke Patienten und Patientinnen auf ein Spenderorgan. Viele von ihnen haben kaum eine Chance, ein meist lebensrettendes Organ zu erhalten. Obwohl ein Großteil der Deutschen bereit wäre, nach dem Tod Organe zu spenden, hat nicht einmal jeder Dritte einen Organspendeausweis. In manchen Regionen ist die Zahl der entnommenen Organe aber trotzdem wieder gestiegen.
Mehr lebensrettende Organe nötig
Laut der Deutschen Stiftung für Organtransplantation (DSO) warten derzeit über 10.000 schwer kranke Patientinnen und Patienten in Deutschland auf ein Spenderorgan. Manche müssen wegen schlechten Allgemeinzustandes von der Warteliste genommen werden, andere sterben, weil kein Organ rechtzeitig zur Verfügung steht. Es ist zwar erfreulich, dass die Zahl der Organspender nach Jahren des Rückgangs wieder gestiegen ist, doch diese reichen längst noch nicht aus. So wurde erst vor wenigen Wochen eine Statistik veröffentlicht, derzufolge alle acht Stunden ein Patient wegen fehlender Organspender stirbt.
Mehr Spenderorgane entnommen
In manchen Regionen scheint es jedoch Verbesserungen zu geben. So berichtet die Nachrichtenagentur dpa, dass Ärzte in Sachsen-Anhalt in den ersten vier Monaten dieses Jahres mehr Menschen nach deren Tod Spenderorgane entnommen haben als im Vorjahreszeitraum. Eine Sprecherin der DSO in Frankfurt am Main erklärte demnach, dass in den zuständigen Kliniken des Landes 17 Menschen Organe entnommen worden seien. Den Angaben zufolge gab es 2015 im gleichen Zeitraum nur zwölf Organspender. Laut DSO wurden im vergangenen Jahr insgesamt 120 Organe im Land bereitgestellt, 2014 waren es 97. Nach Angaben der Stiftung sind die leichten Schwankungen normal.
Nur jeder Dritte hat einen Organspendeausweis
Eine Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zeigte vor kurzem, dass die Bevölkerung eine überwiegend positive Einstellung zum Thema Organspende hat. Dennoch besitzt weniger als ein Drittel einen Organspendeausweis. „Es ist gut, dass 81 Prozent aller Menschen in Deutschland der Organ- und Gewebespende aufgeschlossen gegenüberstehen“, sagte Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe bei der Veröffentlichung der Ergebnisse. Aber: „Ich wünsche mir, dass noch mehr Menschen in Deutschland eine bewusste Entscheidung treffen und in einem Organspendeausweis festhalten. Denn diese Entscheidung kann Leben retten.“ (ad)
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