Zahl der Infektionen mit Hantavirus erneut gestiegen
In den vergangenen Monaten wurde in Deutschland ein rasanter Anstieg der Hantavirus-Infektionen registriert – auch in Niedersachsen. Die Zahlen liegen deutlich höher als im Vorjahr. Mit ein paar Vorsichtsmaßnahmen lässt sich die Gefahr aber reduzieren.
Deutlich mehr Hantavirus-Infektionen in Niedersachsen
In verschiedenen Regionen Deutschlands besteht derzeit eine erhöhte Gefahr, sich mit dem Hantavirus anzustecken. Experten zufolge ist die Zahl der Infektionen gegenüber dem Vorjahr stark gestiegen, auch in Niedersachsen, berichtet die Barmer Krankenkasse in einer aktuellen Mitteilung.
Grippeähnliche Symptome
„Gab es im gesamten vorigen Jahr in Niedersachsen insgesamt 56 Neuerkrankungen, so verzeichnet das Robert-Koch-Institut im laufenden Jahr bereits 100 Fälle bei uns“, erklärte Landesgeschäftsführerin Heike Sander.
Die Symptome ähnelten denen der Grippe: Fieber, Kopfschmerzen und Gliederschmerzen.
Im weiteren Verlauf können auch ein Blutdruckabfall und schließlich Nierenfunktionsstörungen bis zum akuten Nierenversagen hinzukommen, warnen die Experten des Robert Koch-Instituts (RKI) in einem Merkblatt.
Virus wird durch Rötelmäuse übertragen
Übertragen wird das Virus über Speichel, Urin und Kot von infizierten Rötelmäusen, damit könne man bei der Haus- und Gartenarbeit oder beim Zelten in Kontakt kommen.
„Eine Übertragung von Mensch zu Mensch sowie eine Ansteckung über Haustiere oder über Vektoren (z.B. Mücken oder Zecken) ist wissenschaftlich nicht belegt“, schreibt das Niedersächsische Landesgesundheitsamt (NLGA) auf seiner Webseite.
Eine Impfung gegen das gefährliche Hantavirus gibt es nicht. „Mit ein paar Vorsichtsmaßnahmen lässt sich die Infektionsgefahr aber reduzieren“, so Sander von der Barmer.
Tipps zum Schutz vor Infektionen
Da eine Infektion mit dem Hantavirus durch das Einatmen von kontaminiertem Staub erfolgen kann, sollten Räume wie Keller, Dachböden, Schuppen und Scheunen vor dem Betreten sehr gut gelüftet werden. Zudem kann durch Befeuchten eine Staubentwicklung vermieden werden.
Beim Arbeiten, Aufräumen, Fegen und Putzen sollten Atemschutzmaske und Einmalhandschuhe getragen werden, da das Hantavirus auch durch den Kontakt von verletzter Haut mit kontaminierten Materialien erfolgen kann.
Wie die Krankenkasse schreibt, sollten im Wohnumfeld die allgemeinen Hygienemaßnahmen eingehalten und Mäuse intensiv bekämpft werden. Damit sich die Nager erst gar nicht häuslich einrichten, sollten Lebensmittel sicher gelagert werden.
Tote Tiere und deren Exkremente sollten mit Desinfektionsmittel besprüht, nur mit Handschuhen angefasst und anschließend in einer gesonderten Plastiktüte im Hausmüll entsorgt werden. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.