Zahl der Masern-Erkrankungen im vergangenen Jahr verzehnfacht
15.02.2014
Die Zahl der Masern-Erkrankungen ist im vergangenen Jahr in Bayern stark gestiegen. So gab es im Freistaat 2013 rund zehnmal so viele Fälle wie im Vorjahr. Dies ist der höchste Stand seit 2002.
Zahl im Vergleich zum Vorjahr verzehnfacht
In Bayern ist die Zahl der Masern-Erkrankungen 2013 stark angestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr gab es etwa zehnmal so viele Fälle. Dies ist der höchste Stand seit 2002. Wie das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) am Freitag in Erlangen mitteilte, litten insgesamt 786 Menschen im Freistaat unter der Infektionskrankheit. Die Zahl der Fälle schwankt von Jahr zu Jahr stark. Seit 2001 gehören Masern zu den meldepflichtigen Erkrankungen.
Vor allem Oberbayern betroffen
Im vergangenen Jahr war Oberbayern besonders stark betroffen. Allein in dieser Region wurden von den Gesundheitsbehörden 703 Fälle registriert. „Dort sind die wenigsten Menschen gegen Masern geimpft“, so eine LGL-Sprecherin. Neben der Stadt München sei Landsberg am Lech stark betroffen gewesen, da dort die Masern an einer Schule ausgebrochen waren und sich schnell unter den Schülern ausgebreitet haben.
Jugendliche und junge Erwachsene erkranken zunehmend
LGL-Präsident Andreas Zapf zufolge erkranken zunehmend Jugendliche sowie junge Erwachsene an Masern. Der Anteil der nicht Geimpften sei in dieser Altersgruppe besonders groß, größer als beispielsweise bei Kindern. Nach Erkenntnissen des LGL seien inzwischen etwa 90 Prozent der Vorschulkinder und Sechstklässler gegen Masern geimpft, allerdings nur 48 Prozent der 30- bis 39-Jährigen. Daher wird vor allem dieser Altersgruppe zu einer Impfung geraten.
Eine der Haupttodesursachen bei Kindern
Nach Angaben des LGL sind Masern eine der ansteckendsten Infektionskrankheiten. Auch wenn nach einer aktuellen Schätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weltweit die Zahl der Masern-Todesfälle stark gesunken ist, bleibt die Krankheit eine große Bedrohung. Obwohl es seit 40 Jahren einen wirksamen Impfstoff gebe, seien Masern weltweit noch immer eine der Haupttodesursachen bei Kindern.
Vierfach-Impfstoff
Neben den typischen roten Hautflecken kommt es bei Beginn der Krankheit meist zu Fieber, einer Bindehautentzündung sowie zu Schnupfen und Husten. Für rund sechs Wochen sei das menschliche Immunsystem geschwächt und dadurch könne eine Masern-Erkrankung auch zu einer Lungenentzündung, Mittelohrentzündung und Durchfall führen, manchmal auch zu einer Gehirnentzündung. In Deutschland kann man sich mittlerweile mit einem Vierfach-Impfstoff gegen Masern, Mumps, Röteln und Windpocken impfen lassen. (ad)
Bild: Cornelia Menichelli / pixelio.de
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