Gendefekte im Zahnschmelz begünstigen die Bildung von Karies
Zwar wird von Gesundheitsexperten ständig darauf hingewiesen, dass regelmäßiges Zähneputzen die wirkungsvollste Maßnahme ist, um Karies effizient vorzubeugen, doch Forscher in der Schweiz haben nun herausgefunden, dass auch Gendefekte im Zahnschmelz die Bildung von Karies begünstigen können.
Tipps für die Zahngesundheit
Wenn es um eine gute Mundhygiene geht, wird oft hervorgehoben, wie bedeutend die Ernährung dafür ist. Gemeint ist nicht nur die Reduzierung des Zuckerkonsums, sondern auch die Schutzfunktion von bestimmten Lebensmitteln. So hat sich zum Beispiel in Untersuchungen gezeigt, dass Rote-Beete-Saft der Karies-Vorbeugung dient und auch Gemüsesaft aus Rucola, Spinat und Mangold für eine gute Zahngesundheit geeignet ist. Als der wichtigste Beitrag zum Schutz vor Karies gilt allerdings das Zähneputzen. Doch bei manchen Menschen reicht das offenbar nicht.
Mutierte Gene können zu Defekten im Zahnschmelz führen
Das Leben ist oft unfair: Während sich manche Menschen immer fleißig die Zähne putzen und trotzdem Karies bekommen, nehmen es andere nicht so genau mit der Mundhygiene und haben keine Löcher.
Und das obwohl sich bei beiden auf der Zahnoberfläche Bakterien befinden, die den Zahnschmelz angreifen können. Forscher der Universität Zürich haben nun jedoch herausgefunden, dass Karies nicht nur durch Bakterien ausgelöst wird.
Wie die Schweizer Hochschule in einer Mitteilung berichtet, können mutierte Gene zu Defekten im Zahnschmelz führen und damit zur Kariesentwicklung beitragen.
Karies steht nicht nur mit Bakterien in Zusammenhang
Die beiden Teams vom Zentrum für Zahnmedizin und vom Institut für Molekulare Biologie identifizierten einen Genkomplex, der für die Bildung von Zahnschmelz verantwortlich ist.
Sie konnten nachweisen, dass Mäuse mit Veränderungen im Erbgut bestimmter Schmelzproteine Defekte an den Zähnen aufwiesen. Härte und Zusammensetzung des Zahnschmelzes könne sich laut den Wissenschaftlern auf das Fortschreiten von Karies auswirken.
„Wir haben aufgezeigt, dass Karies nicht nur im Zusammenhang mit Bakterien steht, sondern auch mit der Widerstandsfähigkeit des Zahnes verbunden ist“, sagte Thimios Mitsiadis, Professor für Orale Biologie vom Zentrum für Zahnmedizin.
Mundgesundheit deutlich verbessern
Bakterien und ihre toxischen Produkte könnten leicht in einen Zahnschmelz mit einer weniger stabilen Struktur eindringen. Dies führe zu kariösen Läsionen, selbst wenn die Mundhygiene eingehalten werde.
Das Verständnis über die molekularbiologischen Zusammenhänge der Zahnschmelzentwicklung sowie den Auswirkungen von Mutationen, die zu Schmelzdefekten führen, eröffnet laut den Forschern neue Möglichkeiten zur Kariesprävention.
„Dank neuer Produkte, die ein Fortschreiten von Zahnkaries bei defektem Zahnschmelz verhindern, werden wir die Mundgesundheit von Betroffenen deutlich verbessern können“, ergänzte der Experte. (ad)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.