Stiftung Warentest prüft die Wirkung von Zahnpasten
Zahnpasta ist keineswegs gleich Zahnpasta, weshalb Verbraucherinnen und Verbraucher einige wichtige Details beim Kauf beachten sollten. Die Stiftung Warentest bietet hier eine Übersicht zu insgesamt 73 verschiedenen Produkten, „darunter Universal- und Sensitiv-Zahnpasten sowie Pasten mit Weiß-Auslobung.“ Für die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift „test“ wurden zuletzt 19 Universalzahnpasten, viele davon mit Kräutergeschmack, geprüft. Die Stiftung Warentest hat nach eigenen Angaben untersucht, „wie effektiv sie Karies vorbeugen, Verfärbungen auf den Zähnen entfernen und ob sie mikrobiologisch in Ordnung sind.“
Rund fünf Tuben Zahnpasta verbraucht jeder Deutsche laut Mitteilung der Stiftung Warentest pro Jahr. Dabei seien grundsätzlich drei Typen von Zahnpasta zu unterscheiden: Zahnpasta mit Weißauslobung sowie Universal- und Sensitiv-Zahnpasta. Diese versprechen, dass sie die Zähne vor Karies schützen sowie ihnen ihr natürliches Weiß wiedergeben oder sensible Zahnhälse schonen. Viele der getesteten Zahnpasten können hier tatsächliche mit „guten“ Ergebnisse überzeugen, doch einzelne Produkte erfüllen nach Einschätzung der Tester nicht einmal die Mindestanforderungen an die Kariesprophylaxe.
Fluorid entscheidend für den Kariesschutz
Universal-Zahnpasten versprechen meist einen Komplettschutz für Zähne und Zahnfleisch und vor allem Schutz vor Karies, so die Mitteilung der Stiftung Warentest. Hier sei der Wirkstoff Fluorid entscheidend, der Karies erwiesenermaßen vorbeuge. Karies wird durch bakterielle Zahnbeläge, die Plaque, verursacht, wobei sich die Plaque-Bakterien vom Zucker aus unserer Nahrung ernähren, berichtet die Stiftung Warentest. Die Bakterien bilden Säuren, die Mineralien aus dem Zahnschmelz lösen und ihn schädigen. Mit fluoridhaltiger Zahnpasta lassen sich der Zahnoberfläche verlorene Mineralien zurückzugeben. Die Zähne werden widerstandsfähiger gegen Säuren und somit auch gegen Karies.
Antimikrobielle Eigenschaften
Sehr gut geeignet für die Kariesprophylaxe sind laut Angaben der Stiftung Warentest „vor allem Zahnpasten mit Aminfluorid, Zinnfluorid und solche mit Natriumfluorid.“ Die Kombination von Aminfluorid und Zinnfluorid habe neben der kariesprophylaktischen auch antimikrobielle Eigenschaften. So beuge sie nicht nur Karies vor, sondern wirke auch plaque- und entzündungshemmend. Allerdings muss ein ausreichend hoher Gehalt an Fluorid erreicht werden, um überhaupt einen Schutz vor Karies zu ermöglichen. Einige Kandidaten unter den geprüften Universal-Zahnpasten enthielten laut Angaben der Stiftung Warentest jedoch kein Fluorid. Sie kommen hier daher nur zu einem „mangelhaften“ Ergebnis.
Schutz sensibler Zähne
Bei den Sensitiv-Zahnpasten ist neben der Kariesprophylaxe vor allem ein möglichst niedriger Abrieb zu gewährleisten, damit freiliegende, empfindliche Zahnhälse nicht noch weiter strapaziert werden. Hier spielt allerdings die Technik des Zähneputzens ebenfalls eine wesentliche Rolle, da auch zu starkes Putzen die Zähne schädigen kann, berichtet die Stiftung Warentest. Werden die Zähne weniger als zwei Minuten lang geputzt, hat das Fluorid jedoch nicht ausreichend Zeit einzuwirken. Bei den Zahnpasten mit Weiß-Auslobung steht neben dem Kariesschutz die Beseitigung von Verfärbungen im Vordergrund, was laut Angaben der Stiftung Warentest einen erhöhten Abrieb erforderlich macht. So seien in den Zahncremes Tenside und Putzkörper enthalten, wobei je nach Größe, Form und Art der beigemengten Putzkörper die Zahnpasten einen unterschiedlichen Abrieb erzeugen. Auch ein hoher Abrieb könne gesunden Zähnen nichts anhaben, bei freiliegenden Zahnhälsen empfehle sich jedoch eine Zahnpasta mit niedrigem Abrieb. Tatsächlich konnten laut Angaben der Stiftung Warentest alle Produkte, die zum Beispiel „extra“, „glänzend“ oder “strahlend“ weiße Zähne versprechen, die Verfärbungen mindestens „gut“ beheben.
Werbeaussagen oft nicht haltbar
Die Tester der Stiftung Warentest haben auch die Liste der Inhaltsstoffe mit den Werbeaussagen auf den Verpackungen der Zahnpasten abgeglichen, um zu überprüfen, inwiefern „tatsächlich spezielle Wirkstoffe gekennzeichnet waren, für die eine unterstützende Wirkung auch wissenschaftlich belegt ist.“ Die Stiftung Warentest kommt hier zu dem Ergebnis, dass auf den Verpackungen häufig viel Wirkung versprochen werde, in den Tuben jedoch mitunter wenig drin stecke. In Bezug auf den Kariesschutz konnten allerdings die meisten Produkte überzeugen. Lediglich einige Biomarken, die hier gezielt auf Fluorid verzichten, schnitten in dieser Hinsicht „mangelhaft“ ab. (fp)
Bildnachweis: Bernd Kasper / pixelio.de
/span>
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.