Frequenz der Zahnreinigung ist umso geringer, je besser die Pflege ist
07.11.2014
Professionelle Zahnreinigungen sind ein wesentlicher Bestandteil der Karies- und Parodontitis-Prophylaxe. Wie häufig die Zähne professionell gereinigt werden sollten, hängt davon ab, wie gut die Zähne gepflegt werden und von dem Risiko, an einer Parodontitis (Zahnfleischentzündung) zu erkranken. Darauf weist Prof. Dietmar Oesterreich, Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer (BZÄK), im Gespräch mit der Nachrichtenagentur „dpa“ hin.
Bei gut gepflegten Zähnen sollte die professionelle Zahnreinigung einmal pro Jahr durchgeführt werden
„Je gefährdeter ein Patient ist, desto höher sollte die Frequenz der Prophylaxe sein", erläutert Oesterreich. Bei Patienten mit einer schweren Parodontitis könne eine professionelle Zahnreinigung durchaus viermal im Jahr sinnvoll sein. Bei einem gut gepflegten Gebiss reiche die Vorsorgemaßnahme auch einmal im Jahr oder sogar alle zwei Jahre aus. „Je besser ein Patient die Zahnpflege beherrscht, desto seltener muss der Zahnarzt beziehungsweise die Prophylaxe-Assistentin tätig werden", sagt der BZÄK-Vizepräsident. Der BZÄK zufolge leiden in Deutschland etwa 50 bis 70 Prozent der Bevölkerung an parodontalen Erkrankungen, die in einem kausalen Zusammenhang mit Erkrankungen wie Diabetes stehen. Der medizinische Nutzen der professionelle Zahnreinigung bestehe deshalb zweifelsfrei.
Die professionelle Zahnreinigung beinhaltet zunächst "eine gründliche Untersuchung des Gebisses durch den Zahnarzt". Erst dann sollte die Reinigung durch eine speziell ausgebildete Praxismitarbeiterin durchgeführt werden. Dabei werden "alle Ablagerungen entfernt und die Zahnoberflächen und -zwischenräume gereinigt". Die Prozedur dauert meist etwa eine Stunde. Neben "der gründlichen Reinigung, Politur und Fluoridierung steht auch die Beratung und Anleitung zur Optimierung der häuslichen Mundhygiene im Fokus der Prophylaxe."
Viele gesetzliche Krankenkassen übernehmen mittlerweile einen Teil der Kosten der professionellen Zahnreinigung. Oesterreich rät dazu, dich vor der Behandlung bei der Kasse zu erkundigen. Den restlichen Teil muss der Patient als Privatleistung selbst tragen. (ag)
Bild: Ekaterina Benthin / pixelio.de
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