So können Zähne nach einem Zahnunfall gerettet werden
Im Champions-League-Spiel des Borussia Dortmund gegen Tottenham Hotspur verletzte sich Mario Götze, als ihn der Innenverteidiger Jan Vertonghen mit dem Arm ins Gesicht schlug. Nach dem Spiel hieß es, dass sich durch diesen Stoß ein Schneidezahn bei Götze verschoben habe. Dr. Stephan Ziegler, leitender Zahnarzt und Gründer der KU64-Zahnarztpraxis aus Berlin, erklärt das Vorgehen bei solchen Sportunfällen:
„Wenn sich ein Zahn verschiebt, versuchen wir ihn sanft zurück an seinen ursprünglichen Platz zu drücken. Bei einer Schädigung der Zahnwurzel benötigt der Patient außerdem eine Wurzelbehandlung. Sitzt alles wieder an seiner normalen Position, nutzen wir zur Stabilisierung Schienen oder Titandrähte. Innerhalb von sechs Wochen ist die entstandene Wunde meistens schon verheilt.
Falls bei Mario Götze nur eine Verschiebung vorliegt, kann er also bald wieder spielen, sollte aber sicherheitshalber einen Mundschutz tragen, um weitere Schäden zu vermeiden. Häufig geht mit Sportunfällen auch der Verlust eines Zahnes einher. Betroffene sollten den ausgeschlagenen Zahn nicht an der Wurzel anfassen und auch nicht desinfizieren, damit die empfindliche Wurzelhaut erhalten bleibt. Wird der Zahn in einer geeigneten Flüssigkeit wie zum Beispiel H-Milch oder steriler Kochsalzlösung aufbewahrt, können wir ihn bis zu 48 Stunden nach dem Verlust noch reimplantieren, also wieder an seine ursprüngliche Stelle in den Mund einsetzen.
Inzwischen kommen bei Sportveranstaltungen spezielle Rettungsboxen zum Einsatz. Sie enthalten ein besonderes Nährmedium, das den Zahn möglichst lange am Leben hält. Unabhängig davon, ob ein Sportunfall mit einer Zahnverschiebung oder einem -verlust endet, sollten Betroffene stets so schnell wie möglich einen Facharzt aufsuchen.“ (pm)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.