Zecken am besten mit Pinzette entfernen
23.03.2011
Mit den wärmeren Temperaturen sind auch die Zecken wieder aktiv. Nach einen Aufenthalt im Freien empfiehlt das Deutsche Rote Kreuz daher, den eigenen Körper auf mögliche Zeckenbisse abzusuchen.
Wer einen Zeckenbiss bei sich bemerkt, sollte den blutsaugenden Parasiten vorsichtig mit einer Pinzette entfernen, erklärte Christiane Haas vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) in Berlin. Drehungen oder Quetschungen der Zecke sollten dabei möglichst vermieden werden, da ansonsten der Kopf der Zecke in der Wunde stecken bleiben und / oder besonders viele potentiell gefährliche Krankheitserreger in die Wunde gelangen können. Zu den für Menschen besonders bedrohlichen durch Zecken übertragenen Krankheiten zählen dabei zum Beispiel die Borreliose und die Frühsommer-Meningoenzephalitis (Form der Hirnhautentzündung).
Zecke mit Pinzette entfernen, Wunde desinfizieren
Der Aufenthalt im Freien, insbesondere im Gebüsch, Laub oder hohen Gras, birgt mit der wärmeren Jahreszeit ein erhöhtes Zeckenbiss-Risiko. Daher sollte bei der Heimkehr der Körper gründlich nach Zecken abgesucht werden. Oftmals haften die kleinen Blutsauger noch an der Haut, wobei die Zecken „in diesem Fall (…) mit einer Pinzette oder Zeckenzange entfernt werden“ sollten, erklärte die Expertin des DRK, Christiane Haas. Im Idealfall übernehme am besten eine zweite Person die Entfernung der Zecke, da diese „oft eine ruhigere Hand“ als die Betroffenen habe. Außerdem seien viele Menschen gehemmt, „bei sich selbst mit der Pinzette zu Werke zu gehen“, betonte Christiane Haas. Um eine Entzündung zu vermeiden, ist es nach Aussage der Expertin besonders wichtig, dass die Zecke komplett entfernt und im Anschluss die Zeckenbisswunde gründlich desinfiziert werde.
Zeckenschutz durch lange Kleidung
Auch Zeckenbisse, bei denen die Zecke schon abgefallen ist, sollten laut Christiane Haas desinfiziert werden. Generell sei dabei die Bissstelle meist an einer leichten Rötung zu erkennen. Die DRK-Expertin erläuterte außerdem, wo sich die Zecken am ehesten am Körper festsetzen: „Zecken lieben Hautfalten wie Kniekehle oder Achselhöhle.“ Allerdings saugen sich Zecken „prinzipiell überall fest“, ergänzte Christiane Haas. Wer sich viel im Freien aufhält, sollte daher darauf achten möglichst wenig Hautflächen unbedeckt zu lassen. Lange Hosen, lange Ärmel, festes Schuhwerk und enge Bündchen sind laut Aussage von Haas hier der beste Schutz vor einem Zeckenbiss. Allerdings können auch Sprays zur Insektenabwehr einen gewissen Schutz vor den winzigen Blutsaugern bieten. Doch die Wirkung sei eher kurz und nicht so ausgeprägt, erklärte die DRK-Expertin.
Gesundheitlichen Beschwerden nach einem Zeckenbiss
Wer einen Zeckenbiss erlitten hat, sollte die Wunde auch nach Entfernen des Blutsauger im Auge behalten, da Entzündungen oder eine Borreliose sich so meist frühzeitig erkennen lassen. Bei auffällige Rötungen um die Bissstelle empfiehlt sich dringend ein Gang zum Arzt. Auch grippeähnliche Symptome nach einem Zeckenbiss, wie Kopfschmerzen und Gliederschmerzen oder Fieber, sollten nicht leichtfertig abgetan werden. Diese können ebenfalls auf eine Borreliose oder gegebenenfalls auf eine Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) hinweisen. Erfolg keine entsprechende medizinische Behandlung drohen schwerwiegende gesundheitliche Folgen wie Lähmungen, Atemprobleme, Bewusstseinsstörungen, Sprach- und Gleichgewichtsstörungen bis hin zum Koma oder Tod. (fp)
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Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.