Krabbelnde Zecken sicher mit Klebeband entfernen
Nach einem Ausflug im Freien sollten sich Erwachsene und Kinder gründlich nach Zecken absuchen. Die kleinen spinnenähnlichen Tiere lauen bevorzugt im hohen Gras oder im Gebüsch. Ist ein Wirt – Mensch oder Tier – in Reichweite lässt sich die Zecke auf ihn fallen und saugt sich für ihre Blutmahlzeit fest. Das ist zunächst nicht gefährlich, jedoch können die kleinen Blutsauger Borrelien und andere Erreger über ihren Speichel übertragen. Entdecken Eltern bei ihren Kindern eine Zecke, sollten sie das Tier deshalb möglichst rasch entfernen, wie der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) informiert.
Zecken sollten wegen Infektionsrisiko rasch entfernt werden
Krabbelt die Zecke noch auf der Haut oder der Kleidung, kann Klebeband dabei helfen sie einzufangen. Hat sich das Tier jedoch bereits festgesaugt, sollte die Zecke mit einer spitzzulaufenden L-förmigen Pinzette so nah wie möglich an der Haut gefasst und entgegen der Strichrichtung herausgezogen werden. Bei Kindern setzen sich die Blutsauger häufig am Haaransatz auf dem Kopf fest. Bei Erwachsenen sind es die warm-feuchten Körperstellen wie die Innenseiten der Kniegelenke, die Leistengegend und der Genitalbereich. Beim Entfernen der Zecken ist es wichtig, nicht den Blutsack zu drücken, da dabei möglicherweise infektiöser Speichel oder Darminhalt verstärkt in die Blutbahn des Betroffenen gerät, informiert der BVKJ.
Zecken können Borreliose und Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME) übertragen
Zu den gefürchtetsten Erkrankungen die durch Zeckenbisse verursacht werden können, zählen Borreliose und Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME). Während gegen FSME (Hirnhautentzündung) eine Impfung verfügbar ist, kann man sich vor Borreliose nur durch gründliches Absuchen nach dem Aufenthalt im Freien schützen. Aber selbst dann kann bereits eine Zecke die Erreger übertragen haben.
Eltern sollten den Tag, an dem sie die Zecke bei ihrem Kind entdeckt haben, notieren. Auch die Verweildauer des Tieres in der Haut ist wichtig. Treten bei dem Kind Fieber, Kopfschmerzen oder eine Rötung um die Bissstelle herum auf, sollten Eltern wegen einer möglichen Borreliose rasch einen Kinderarzt aufsuchen. Die Behandlung erfolgt mit Antibiotika und ist meist erfolgreich, sofern sie rechtzeitig durchgeführt wird. Bleibt eine Borreliose unbehandelt, können Gelenkbeschwerden und Nervenlähmungen zu den Spätfolgen zählen.
Impfung gegen FSME
Die Infektionskrankheit FSME kann mit Entzündungen von Hirnhaut, Gehirn und Rückenmark einhergehen und bei schweren Verläufen gesundheitliche Schäden wie Lähmungen verursachen. Da es keine ursächliche Therapie gegen FSME gibt – es können lediglich einzelne Symptome mit Medikamenten gelindert werden – raten Experten Personen, die in den Risikogebieten leben und sich dort im Freien aufhalten, zur Impfung gegen die Erkrankung. Auch Urlauber und Berufspendler sollten den Impfschutz in Erwägung ziehen, sofern sie in den Risikogebieten in der Natur unterwegs sind. (ag)
: Tamara Hoffmann / pixelio.de
Autoren- und Quelleninformationen
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