Vorsicht vor Zeckenstichen: Was man bei einem Zeckenstich beachten sollte
Wer in der Natur unterwegs ist, sollte sich vor Zecken schützen. Die kleinen Blutsauger können Borreliose und in bestimmten Gebieten auch Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen. Der „Wort & Bild Verlag“ sprach mit Hans Haltmeier von der „Apotheken Umschau“ über die Gefahren von Zeckenstichen.
Wie man sich am besten vor einem Zeckenstich schützt
Wer sich vor einem Zeckenstich schützen will, sollte körperbedeckende Kleidung für den Ausflug in die Natur wählen. Werden die Strümpfe über die Hosenbeine gezogen, verwehrt man dem gemeinen Holzbock, der häufigsten Zeckenart hierzulande, den Zugang zur Haut. Zudem versprechen sogenannte Repellents, die Tiere abzuwehren.
Entdeckt man bei sich oder seinen Kindern dennoch eine Zecke, sollte diese möglichst schnell entfernt werden. „Denn zum Beispiel bei Borrelien kommt es erst nach 12 bis 24 Stunden zu einer Übertragung. Das geht am besten so, dass man die Zecke mit einer Pinzette oder Zeckenkarte am Stechapparat fasst und dann heraushebelt. Wichtig ist, dass man das Tier dabei nicht quetscht. Es ist übrigens nicht schlimm, wenn ein Teil des Stechapparats dabei in der Haut stecken bleibt“, erläutert Haltmeier.
Hautstelle mit Zeckenstich sechs bis acht Wochen beobachten
Man kann den Tieren nicht ansehen, ob sie eine Krankheit übertragen. Deshalb ist wichtig, die Hautstelle mit dem Zeckenstich gut zu beobachten. „Ein Zeckenstich ohne weitere Symptome ist eigentlich kein Grund, sofort zum Arzt zu gehen. Man sollte das aber trotzdem ernst nehmen. Deshalb den Zeckenstich am besten in einen Kalender eintragen und dann sechs bis acht Wochen lang die Stelle beobachten, so der Experte. „Bei einer Hautrötung oder wenn man sich insgesamt sehr krank fühlt, dann sollte man allerdings zum Arzt gehen.“
Zecken können Borreliose und FSME übertragen. Bei einer Lyme-Borreliose tritt in 70 bis 90 Prozent der Fälle die charakteristische Wanderröte auf. Darüber hinaus kann nur eine Antikörperuntersuchung Gewissheit geben, ob eine Infektion mit Borrelien vorliegt. Ist das der Fall, erhält der Betroffenen Antibiotika. Unbehandelt kann eine Borreliose auch noch Jahre nach dem Zeckenstich ernstzunehmende Beschwerden wie etwa Muskel- und Gelenkschmerzen (Lyme-Arthritis) oder einen Befall des zentralen oder peripheren Nervensystems (Neuroborreliose) verursachen.
Anders ist es bei FSME, gegen die es keine ursächliche Behandlung gibt. „FSME ist für Erwachsene in der Regel gefährlicher als für Kinder. Wer in einem Risikogebiet wohnt, der sollte auf alle Fälle eine Impfung in Betracht ziehen“, rät Haltmeier. „In Österreich zum Beispiel sind fast 90 Prozent der Bevölkerung geimpft, und die FSME-Erkrankungen sind dort drastisch zurückgegangen. In Deutschland sind selbst in Hochrisikogebieten nur etwa 30 Prozent der Bevölkerung geimpft.“ (ag)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.