Wissenschaftler analysieren die wichtigsten Gründe für einen Schlaganfall
Ein Schlaganfall ist eine gefährliche und plötzlich auftretenden Erkrankung des Gehirns. Oft führt ein Schlaganfall zu einen dauerhaft anhaltenden Ausfall von einigen Funktionen des Zentralnervensystems. Eine große Studie zeigte jetzt, dass neun von zehn Schlaganfällen vermeidbar wären, wenn Menschen bestimmte Gesundheitsrichtlinien einhalten würden.
Viele Menschen glauben immer noch, dass Schlaganfälle unvermeidlich sind. Wissenschaftler von der McMaster University in Kanada stellten jetzt bei ihrer Untersuchung fest, dass tatsächlich neun von zehn Schlaganfällen vermeidbar wären, wenn Menschen besser auf ihre Gesundheit achten und beispielsweise aufhören würden, Alkohol zu trinken und Zigaretten zu rauchen. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der Fachzeitschrift „The Lancet“.
Jedes Jahr erleiden 270.000 Deutsche einen Schlaganfall
Alleine in Großbritannien gibt es jedes Jahr etwa 152.000 Schlaganfälle. Mediziner vermuten aber, dass von diesen Schlaganfällen etwa 138.000 vermeidbar wären. Dies könnte bedeuten, dass auch das Leben von etwa 48.000 erkrankten Menschen gerettet werden könnte, sagen die Experten. In Deutschland gibt es sogar jährlich etwa 270.000 Schlaganfälle. Mehr als 80 Prozent der Betroffenen sind über 60 Jahre alt. Aber es gibt zehn einfache Regeln, die uns helfen können einen Schlaganfall zu vermeiden.
Zehn Regeln um einen Schlaganfall zu vermeiden:
1. Senken Sie Ihren Blutdruck.
2. Betätigen Sie sich sportlich und achten Sie auf ausreichende Bewegung.
3. Essen Sie gesunde Nahrungsmittel.
4. Achten Sie auf eine gesundes Körpergewicht.
5. Verhindern Sie eine Diabetes-Erkrankung.
6. Senken Sie ihren Cholesterinwert.
7. Trinken Sie wenig oder überhaupt keinen Alkohol.
8. Hören Sie mit dem Rauchen auf.
9. Vermeiden Sie jeglichen Stress.
10. Benutzen Sie gegebenenfalls vorbeugende Medikamente gegen Herzrhythmusstörungen.
Hypertonie ist der wichtigste beeinflussbare Risikofaktor
Von allen Risikofaktoren hat die Senkung des Blutdrucks den größten Einfluss. Durch einen gesunden Blutdruck könnten etwa die Hälfte aller Schlaganfälle vermieden werden, erläutern die Mediziner. Die Ergebnisse der Studie haben bestätigt, dass zehn modifizierbare Risikofaktoren mit etwa 90 Prozent aller Schlaganfälle in Verbindung stehen – unabhängig davon, wie alt die betroffenen Frauen und Männer sind, erläutert Dr. Martin O’Donnell von der McMaster University. Hypertonie (Bluthochdruck) sei der wichtigste beeinflussbare Risikofaktor und der Schlüssel zur globalen Reduzierung von Schlaganfällen.
Hoher Blutdruck erhöht das Schlaganfall-Risiko um fast 48 Prozent
Ein hoher Blutdruck erhöht das Risiko für einen Schlaganfall um ganze 47, 9 Prozent, mangelnde körperliche Aktivität um 23,3 Prozent und ungesunde Ernährung erhöht das Risiko um 18,6 Prozent, erklären die kanadischen Wissenschaftler. Unabhängige andere Untersuchungen hatten bereits ergeben, dass die immer mehr auftretende Luftverschmutzung deutlich das Risiko für Schlaganfälle erhöht. Aber die Mehrheit aller Schlaganfälle beruht auf gemeinsamen modifizierbaren Risikofaktoren. Die aktuelle Studie ist von entscheidender Bedeutung, weil sie die Gesundheitsdaten aus vielen Ländern analysiert hat, sagen die Forscher.
Aspirin kann einen schweren Schlaganfall verhindern
Ein weiterer wichtiger Ratschlag bei einem schweren Schlaganfall ist die sofortige Einnahme von Aspirin. Nehmen Sie das Aspirin ein, sobald Sie die ersten Anzeichen des Schlaganfalls bemerken, raten die Mediziner. Die Experten von der international anerkannten Oxford University stellten bei ihren Untersuchungen vor einiger Zeit fest, dass früh eingenommenes Aspirin das Risiko für einen schweren Schlaganfall um bis zu 80 Prozent reduzieren kann. Aspirin könnte also viele schwere Schlaganfälle verhindern.
Durch weitere Forschung könnten viele zusätzliche Leben gerettet werden
Die Ergebnisse der neuen Untersuchung zeigen klar, dass zusätzliche Forschung betrieben werden muss, um weitere Ursachen zu identifizieren und Behandlungsmethoden gegen einen Schlaganfall zu finden. Dadurch könnte die Zahl der Menschen reduziert werden, die durch einen Schlaganfall versterben, sagen die Autoren. (as)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.